Südengraben 28 / Das Haus der kleinen Leute

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Südengraben 28, 58636 Iserlohn
Denkmal Historisches Gebäude

Kurz nach 1700 wurden in Iserlohn Grundstücke an der Stadtmauer veräußert und als Baugrundstücke freigegeben. Grund war die Platznot innerhalb der Stadtmauer und die nun stetig wachsende Bevölkerung. Das Haus Südengraben 28 wird auch als Mauerhaus bezeichnet, da für die Rückseite die etwa 1 m starke Stadtmauer genutzt wurde und die Dachkonstruktion auf der Mauerkrone aufliegt. Die übrigen drei Seiten des Hauses sind in Fachwerk errichtet worden.

Bis auf kleinere Reparaturen blieb das Haus zwischen 1712 und ca. 1850 in seinem Grundaufbau bestehen. Es gab im Erdgeschoss hinter der Eingangstür eine „hohe Küche“ bis unters Dach.
Rechts davon existierte nur ein beheizbarer Raum als Wohnstube.
Auf seiner Rückseite führte dann eine Treppe in den unbeheizten Schlafraum im 1. Stock. Eine Toilette wird es nur als Plumsklo im hinteren Hof gegeben haben.
Gewaschen wurde sich mit Wasser aus einem nahegelegenen Brunnen.

Die linke Haushälfte war ganz und gar für die Werkstatt der im Haus zumeist lebenden Handwerker vorbehalten. Für den Materialfluss gab es eine Dachgaube mit Flaschenzug und Doppelklappen im Fußboden des Dachbodens und im 1 Stock.
So konnten die Rohwaren auf der linken Dachbodenhälfte gelagert und dann zur weiteren Verarbeitung ins Erdgeschoss innerhalb des Hauses transportiert werden.
In der Außenfassade gab es ursprünglich eine kleine Klappe, durch die die fertig gestellten Waren nach außen transportiert werden konnten und so nicht durch die Küche getragen werden mussten. In den Phasen, in denen keine Handwerker im Haus lebten, wurde dieser Bereich als Stall genutzt.

Um 1860 gab es einen neuen Besitzer des Hauses, der ordentlich Geld in die Hand nahm und für eine neue Wohn- und Arbeitsstruktur sorgte.
Nun erstreckte sich die Küche nur noch im Erdgeschoss.
Der Wohnraum darüber konnte vergrößert werden, die Treppe in der Wohnstube hat man zur Erweiterung der Wohnfläche auf den Bereich unmittelbar links hinter der Haustür verlagert. Damit reduzierte sich der Werkstatt- bzw. Stallbereich.

Es wurden zur Straße hin vier neue und deutlich größere Fenster eingebaut und die Wände mit Schablonendekor im gerade erst auf den Markt kommenden künstlichen Ultramarin verziert.
Ein einfaches Bad konnte in einer Nische des Treppenhauses im 1. Stock eingerichtet werden.

Auf dem Dachboden entstand zudem die bereits erwähnte „Kostgängerkammer“.

Nach 1945 baute die damalige Eigentümerin, die ihr ganzes Leben in diesem kleinen Haus verbrachte, in der ehemaligen Werkstatt eine Dusche ein.  
Nach 1970 erfolgte dann noch eine neue Dacheindeckung.
In dem Zuge wurde auch die Dachgaube aufgegeben.
 
Es besteht die Gelegenheit, sich an jedem 1. Freitag im Monat (April-Oktober) im Haus über seine Geschichte und die seiner Bewohner zu informieren. Auch die Stadtführer: innen nehmen das Thema gern in ihre Rundgänge auf.



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Details

Bushaltestelle

Schützenhof - Iserlohn (dann Fußweg 2 min.)
oder
Fritz-Kühn-Platz - Iserlohn (dann Fußweg 5 min.)

Bushaltestelle vorhanden
Eintritt frei
auf Anfrage/nach Absprache geöffnet

Es besteht die Gelegenheit, sich an jedem 1. Freitag im Monat (April-Oktober) von 16-17:30 Uhr im Haus über seine Geschichte und die seiner Bewohner zu informieren.

Auch die Stadtführer: innen nehmen das Thema gern in ihre Rundgänge auf.

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Zuletzt geändert am 21.02.2025

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