Das einzigartige Bau- und Geschichtsdenkmal Burg Rabenstein gehört seit 1959 zum Verbund der Kunstsammlungen Chemnitz und wird vom Schloßbergmuseum betreut. Für die Jahre 2025 und 2026 ist die Neukonzeption der Dauerausstellung vorgesehen. Sie soll vielfältige Einblicke in die mehr als 800-jährige Geschichte der »kleinsten Burg Sachsens« vermitteln. Eine zentrale Rolle spielt dabei selbstverständlich Hans Carl von Carlowitz. Seinem Leben und Wirken ist der erste Abschnitt der neuen Ausstellung gewidmet, der im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt eröffnet. Dokumente und Sachzeugnisse, ein Film sowie ein interaktiv konzipierter Dialogtisch laden zur Beschäftigung mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit ein. Die Ausstellung als ein Teil der neuen Dauerausstellung kann jedes Jahr vom 1. Mai bis 31. Oktober auf der Burg Rabenstein besucht werden.
Die Burg Rabenstein, am westlichen Stadtrand von Chemnitz gelegen, gehört zu den ältesten und bedeutendsten Bauwerken der Stadt. Die Anlage, entstand im 12. Jahrhundert und wurde in der Folgezeit immer wieder erweitert und verändert. Ihr besonderer kulturgeschichtlicher Wert beruht in erster Linie auf der für Deutschland einzigartigen Ausmalung der historischen Tafelstube im Palas, die einen Zyklus von Tieren und Fabelwesen aus der Zeit um 1625 zeigt. Die von einem unbekannten Künstler ausgeführten Malereien entstanden im Auftrag der Familie von Carlowitz, die seit 1619 im Besitz der Burg war. Einer der bedeutendsten Vertreter dieser Familie ist Hans Carl von Carlowitz. Er wurde vor 380 Jahren, im Dezember 1645, im damaligen Oberrabenstein geboren. In seiner Funktion als späterer Oberberghauptmann erlebte er die vom Montanwesen
versursachte Umweltzerstörung im Erzgebirge. 1713 veröffentlichte er seine Schrift Sylvicultura oeconomica und schon darin entwickelte er das Leitbild der Nachhaltigkeit, ein bis in unsere Gegenwart wirkender Entwicklungsansatz.