»Insel der Eigenbrötler – Das Bauhaus in Dornburg 1920–1925«

Ausstellung
»Insel der Eigenbrötler – Das Bauhaus in Dornburg 1920–1925«

Eine Sonderausstellung im Bauhaus-Werkstatt-Museum Dornburg, im Rokokoschloss und in den Gärten

Vom herzoglichen Pferdestall zur Bauhaus-Werkstatt
Von 1920 bis 1925 war im Dornburger Marstall die Bauhaus-Töpferei fernab der Weimarer Bauhaus-Zentrale beheimatet. Mit herzhafter Kartoffelsuppe und fröhlichem Tanz wurde die feierliche Einweihung der Werkstatt im Oktober 1920 begangen. Zuvor war der ehemalige großherzogliche Pferdestall innerhalb weniger Monate umfunktioniert worden. Noch heute erinnern die Knabberspuren der Pferde an den Pfosten oder die Struktur der Stallboxen an die Zeit vor 1918. Auch wertvolle Relikte aus der Bauhaus-Zeit haben sich erhalten, etwa die Gipsdrehscheibe oder die Tonaufbereitungsanlage. All diese Details tragen zu der unvergleichlichen und magischen Atmosphäre der einzigen noch erhaltenen Bauhaus-Werkstatt bei.

Die Insel der Eigenbrötler
Harte Arbeit, Armut, Kargheit und Nahrungsmangel prägten das Leben der Dornburger Bauhaus-Kommune auf der einen Seite. Doch gab es auch viele schöne Momente: das Nacktbaden in der Saale, der Rum-Kaffee mit Meister Krehan in der kleinen Dorfwirtschaft, die Ausflüge zu den Bauhausfesten nach Weimar, das Plündern der verwilderten Pflaumenbäume in der Umgegend sowie das Miteinander bei Gesprächen, Musik und Lesungen. Es herrschte eine unvergleichliche Experimentierlust und diese ganz besondere Einheit von Arbeit und Leben. Zurecht empfand man sich als »ein Häufchen von Auserlesenen« (Eva Oberdieck) auf dieser Dornburger Insel.

Aufbruch und Innovation der Bauhaus-Töpferei
Bis zur Schließung des Weimarer Bauhauses 1925 entstand in Dornburg eine neue und moderne Gefäßästhetik von außergewöhnlichem Rang. Experiment und Tradition schlossen sich dabei nicht aus. Viele der bedeutendsten Keramiker:innen des 20. Jahrhunderts erhielten in der Dornburger Bauhaus-Werkstatt das handwerkliche und künstlerische Rüstzeug durch Formmeister Gerhard Marcks und Werkmeister Max Krehan, allen voran Marguerite Friedlaender, Otto Lindig, Theodor Bogler, Werner Burri, Franz Rudolf Wildenhain, Wilhelm Löber und Lydia Driesch-Foucar.

Erinnerung ans Ende des Dornburger Bauhauses
Nach einhundert Jahren erinnert die Ausstellung an den Weggang des Bauhauses aus Dornburg und das Ende seiner Keramik-Klasse. Sie zeigt ausgewählte Arbeiten der Bauhäusler:innen und gibt vielfältige Einblicke in das Leben dieser ungewöhnlichen wie einmaligen Gemeinschaft.

Die Ausstellung wird vom 26. April 2025 bis 10. August 2025 im Mansardgeschoss des Rokokoschlosses und im Bauhaus-Werkstatt-Museum und anschließend vom 17.10.2025 - 7.6.2026 im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen gezeigt.

Kooperation:
Förderkreis Keramik-Museum Bürgel und Bauhaus-Werkstatt-Museum Dornburg e.V.
Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten
Keramikmuseum Westerwald, Höhr-Grenzhausen

Unterstützer:
Ernst von Siemens Kunststiftung
Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Freistaates Thüringen

www.bauhaus-keramik.de
www.thueringerschloesser.de

Termine

Quelle:

Keramik-Museum Bürgel

destination.one

Organisation:

Saale-Unstrut Tourismus GmbH

Zuletzt geändert am 17.04.2025

ID: e_101037884



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