Wenn man einen ehemaligen Elektrohandel durch grandiose Architektur umformt und um einen Neubau ergänzt, kann ein Museums-Juwel daraus werden. Geschehen ist das in Duisburg mit dem äußerst sehenswerten Museum DKM.
Kurz bevor das Ruhrgebiet als RUHR.2010 den Titel Kulturhauptstadt Europas trug, eröffnete im Januar 2009 das Museum DKM in der Nähe des Duisburger Hauptbahnhofs. Es ist damit das zweitjüngste Haus im Netzwerk der RuhrKunstMuseen (nur wenige Monate später eröffnete das Emil Schumacher Museum Hagen). Der Name des Museums in privater Trägerschaft geht auf die Initialen der Gründer und Kunstsammler Dirk Krämer und Klaus Maas zurück.
Begegnung der Kunst
In den Ausstellungen begegnen sich bis zu 5.000 Jahre alte Kunst vom Orient bis Fernost sowie aus Alt-Ägypten und neue Kunst ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – Gemälde, Fotografien, bildhauerische Werke und Rauminstallationen.
Bewusst konzentriert sich die Präsentation der Werke im Museum DKM auf wenige exemplarische und verdichtete Themen alter und neuer Kunst aus fünf Jahrtausenden und auf herausragende Künstlerpersönlichkeiten von stilbildender Ausstrahlung. Namen wie Eduardo Chillida, Richard Long, Bernd und Hilla Becher oder auch Norbert Kricke sind in der Sammlung vertreten.
Ein echter Tipp sind Ai Weiweis farbige Vasen, die eine Art Scharnier zwischen zeitgenössischer Avantgarde und fernöstlicher Kunsttradition bilden. Ausgewählte Grabbeigaben aus dem alten Ägypten, Ritualgefäße aus Amlash, Kunst der Khmer, Rollbilder aus Japan und das grafische Werk von Blinky Palermo komplettieren die Sammlung, die auch die Heimat des Ernst-Hermanns-Archivs ist.
Unvoreingenommene Seherfahrung
Was die Werke verbindet, findet sich auch in der Architektursprache des puristischen 1960er-Jahre-Baus wieder: Minimalismus, Meditation und zeitlose, klare Formen. Der Schweizer Architekt Hans Rohr setzte die Vorstellung der Gründer um, dass die Architektur der Kunst dienen sollte.
Das Museum erstreckt sich unter dem Motto "Linien stiller Schönheit" über fünf Ebenen und umfasst 51 Räume auf 2.700 Quadratmetern. Alle Exponate im Museum sind unbeschriftet, um die Rauminszenierungen nicht zu stören. Den Besuchern soll eine unvoreingenommene Seherfahrung ermöglicht werden, wenn sie die Künstler- und Themenräume betreten.