Trotz der Zerstörung 1945 ist Zerbst noch immer reich an Baudenkmalen. Sie stehen zerstreut und oft beziehungslos in ihrer neu gestalteten Umgebung. Dies trifft auf die Ruine der Nicolaikirche in ganz besonderem Maße zu, die trotzdem das Stadtbild prägt wie kein anderes Bauwerk. Beeindruckend der riesige Baukörper mit seinem urwüchsigen Mischmauerwerk und erhaben die weite Halle des Innenraumes, so wirkt Kirche auch in ihrem jetzigen Zustand. Die wuchtige und markante Silhouette ihrer wieder hergestellten Türme grüßt weit ins Land.
Die noch erhaltene Substanz ist nicht der Rest des Baues einer einzigen Kunstepoche, sondern Denkmal einer über 4 Jahrhunderte währenden Wandlung der Baukunst in Mitteldeutschland.
Vom romanischen Turmriegel, dem großen Umgangschor mit dem reichen Baudekor der Spätgotik bis zur südwestlichen Pforte von 1660 spiegelt sie die Architekturgeschichte wider, wie diese von der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung gewandelt wurde.
Quelle: www.sanktnicolai-zerbst.de