Tipp

Kloster-Felsenweg und Fürstliche Anlagen Inzigkofen

medium
20,5 km
5:30 h
400 m
400 m
697 m
567 m
Rund-Tour
Hiking Route
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Startpunkt

Bahnhof Sigmaringen

Zielpunkt

Bahnhof Sigmaringen

Rundwanderung auf dem zertifizierten Donau-Zollernalb- und Kloster-Felsenweg von der Residenzstadt Sigmaringen zum malerischen Landschaftspark Inzigkofen.

Fürstin Amalie Zephyrine von Hohenzollern-Sigmaringen ließ ab 1815 nach dem Vorbild napoleonischer Landschaftsgärten das Gelände um das säkularisierte Augustinerchorfrauenstift Inzigkofen neu gestalteten. „Zurück zur Natur“ lautete ihre Devise für den wildromantischen Vorderen Park, der sich in die natürliche, schroffe und steil abfallende Felslandschaft der mäandrierenden Donau einfügte. Auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses entstand die Eremitage mit dem "Fürstenhäusle".  An die Verdienste der Fürstin – vor allem um die Erhaltung des kleinen Fürstentums – erinnert noch heute der Amalienfelsen. Nach ihrem Tod 1841 fügte Erbprinz Karl Anton den Hinteren Park beim Nickhof hinzu. Mit der 1843 erbauten „Teufelsbrücke“ über die Höllschlucht und die Grotten schuf er einen märchenhaften Erlebnisgarten. Im Nachklang der Revolution von 1848/49 wurde "jedem ordentlichen Menschen das Lustwandeln in den hiesigen Anlagen gestattet". Der Park wurde ein Grundpfeiler für den aufkommenden Fremdenverkehr im Oberen Donautal, verbuschte aber mangels Pflege. Mit dem neu angelegten Premiumwanderweg werden alte Sichtachsen und Wege freigelegt – die Naturromantik kehrt zurück.

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Karte

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Details

Wir starten die ÖPNV-freundliche Tour vom Bahnhof  Sigmaringen aus. Zwischen Bahnhofstraße und Karlstraße liegt der nach englischem Vorbild gestaltete Prinzengarten. Er ist schon vor Beginn der eigentlichen Wanderung einen Besuch wert.

In der Fortsetzung der Bahnhofstraße überqueren wir die Donau auf der Eisenbahnbrücke und folgen beim Panthelstein dem zertifizierten Donau-Zollernalb-Weg entlang des Donauufers nach Inzigkofen. Majestätisch überragt das Schloss der Hohenzollern die Residenzstadt auf dem steil zur Donau abfallenden Kalksteinsockel. Amalie Zephyrine zog hier 1790 durch die Heirat mit Fürst Anton Aloys von Hohenzollern ein. Die umfassend gebildete Adelige empfand jedoch den Sigmaringer Hof als zu provinziell und flüchtete schon nach wenigen Jahren zurück nach Frankreich. Erst 1811 kehrte sie zurück – nach Inzigkofen, wo sie in Sichtweite zum Schloss Sigmaringen eine eigene Hofhaltung aufnahm.

Am Ufer der Donau entlang führt die Wanderung auf dem sog. „Bequemlichkeitsweg“ zur Donaubrücke in Laiz am Ausgangspunkt des Premiumweges Kloster-Felsenweg (Parkplatz Turnhalle Laiz, Backhaus Mahl).

Nach links führt uns die Wegmarkierung „DonauFelsenLäufe“ über die Donau und auf dem parallelen Damm zur Weggabelung „ Amalienfelsen“. Der Pfad geht über in die Lindenallee zum Aussichtspunkt hoch über der Donauschleife zwischen dem Fürstlichen Park und der Eremitage. Beide verbindet die im März 2019 eingeweihte Hängebrücke. Nach dem Abstieg wandeln wir kurz entlang der Donau mit dem Blick auf den Amalienfelsen. Er trägt in weithin sichtbaren eisernen Buchstaben die Inschrift zum "Andenken an Amalie Zephyrine 1841" sowie das Allianzwappen der Fürstin. Der Uferweg führt uns zur "Erlebnisbrücke" über die Donau, die bewusst als schwingende Hängebrücke konzipiert wurde. In der Erweiterung des Premiumwanderweges lohnt sich jetzt ein Abstecher zur Eremitage. Nach links führt ein schmaler Weg parallel zum Ufer.  Vom romantischen Festplatz am Donauufer bestaunen wir die auf der gegenüberliegenden Seite hoch aufragende Teufelsbrücke über der „Hölle“. Ein weiterer herrlicher Aussichtspunkt ist die "Festung". Kurz darauf weist uns ein Schild zur „Eremitage / Meinradskapelle“. Der mittlere Pfad führt zur „Gedächtnisstätte Meinradskapelle“ hinauf. Das frühere Fürstenhäusle wich der heutigen Kriegergedenkstätte. Von der Spitze des Umlaufberges bietet sich ein weiter Blick nach Laiz und auf den Amalienfelsen. Nach dem Abstieg setzen wir den Rundweg über die Eremitage nach rechts fort und gelangen unterhalb eines Felsentors und an Felsgrotten vorbei zurück zur Donau beim Amalienfelsen.

Nachdem wir wieder am linken Donauufer angekommen sind, gehen wir kurz rechts entlang weiter um dann links zum Eingang des Parks abzubiegen. Hier ließ Amalie ein Denkmal für ihren Lieblingsbruder errichten: Fürst Friedrich III.

Noch vor der ehemaligen Klosterkirche Inzigkofen bietet das Parkstüble mit seinem Biergarten eine Einkehrmöglichkeit. Einen Besuch wert sind auch das Bauern- und Klostermuseum sowie der Kräutergarten beim heutigen Volkshochschulheim bevor wir das weiträumige Areal durch die äußere Klostermauer verlassen. Nach rechts führt uns der Pfad zu einem Aussichtspunkt über die Donau hinab und weiter zur Teufelsbrücke über der Höllschlucht. Sie verbindet den Vorderen mit dem Hinteren Park beim Nickhof. Entlang steil aufragender Felsen gehen wir zum Känzele, einem großartigen Aussichtspunkt über die Donauauen in Richtung Beuron. Romantisch verläuft der Abstieg über Holztreppen zu den Grotten und dem Felsentor. Am Donauufer weist uns eine Infotafel beim „Felsdach Inzigkofen“ auf dessen archäologische Bedeutung hin. Nach dem Grillplatz blicken wir rechts auf den Nickhof und zum Gespaltenen Felsen, den wir noch erklimmen werden. Zuvor überqueren wir die Donau beim ehem. Inzigkofer Bahnhof und steigen links steil hinauf zum Scheuerlebühl (Abkürzungsmöglichkeit zum Wegpunkt „Scheererhau“). Ein weiterer grandioser Aussichtspunkt auf die Donauschleifen präsentiert sich mit der Ruine Gebrochen Gutenstein.

Nach mehreren Aussichtspunkten mit unterschiedlichen Perspektiven auf die Donauschleifen folgen wir der Schmeie, einem ihrer Nebenflüsse, durch das idyllische Tal zum Zigeunerfelsen. Das Felsschutzdach,  in dem steinzeitliche Funde gemacht wurden, dient heute noch als Grill- und Rastplatz.

Auf Schotter- und Waldwegen erreichen wir die Weggabelung „Scheererhau“ und den „Erratischen Block“, einen Findling aus der Silvretta. Durch die Gletscher der Rißeiszeit wurde der Stein aus Gneis an seinen heutigen Ort transportiert.

Nach Süden folgt der nächste Aussichtspunkt, der Gespaltene Felsen. Von ihm blicken wir über die Donau zur Teufelsbrücke im Fürstlichen Park und gehen anschließend wieder 100 m zurück und weiter nach Osten zur Wegkreuzung „Alte Landstraße“. Weiter ostwärts nehmen wir mit Blick auf Laiz einen Wiesenpfad parallel zur L277 zum Parkplatz Alte Donau. Unter der Landstraße hindurch folgen wir der Donautalstraße und biegen gleich rechts zum Donauufer hin ab. An ihm entlang erreichen wir wiederum die Donaubrücke Laiz und wandern von dort auf dem schon bekannten Weg nach Sigmaringen zurück.

Für die teils schmalen und abschüssigen Felsenwege ist festes Schuhwerk mit gutem Profil erforderlich.

Ausreichende Verpflegung und Getränke für unterwegs

Seit 2019 gibt es eine neue Attraktion im Fürstlichen Park: eine als Spinnennetz konstruierte und schwingende Hängebrücke verbindet das linke Ufer der Donau mit der Eremitage

Über die B313 / B32 an der Donau entlang nach Sigmaringen fahren; über die Donaubrücke der Fürst-Wilhelm-Straße zum Bahnübergang folgen, weiter bis Bahnhofstraße. Alternativ kann die Tour bei der Anreise mit dem Pkw auch ab der Donaubrücke Laiz begonnen werden.

Sigmaringen: Parkhaus Prinzengarten, Bahnhofstraße 21, 72488 Sigmaringen (UTM 32U 516359 5326055)

Laiz: Parkplatz Turnhalle, Hauptstraße 52, 72488 Sigmaringen (UTM 32U 514476 5324829)

Mit der Bahn zum Bahnhof Sigmaringen; von dort verkehrt auch der Linienbus 102 nach Inzigkofen zur Haltestelle Römerstraße

Alternative Abkürzung mit Bus Linie 101 vom Bahnhof Sigmaringen zur Haltestelle Laiz Landesbank bzw. Festhalle

Fahrplanauskunft:

Nahverkehr Baden-Württemberg: www.efa-bw.de

Deutsche Bahn AG: www.reiseauskunft.bahn.de

Martina Goerlich: Gebildete Zeitgenossen lustwandeln - Die Fürstlichen Anlagen in Inzigkofen, Kreis Sigmaringen. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 35. Jg. 2006, Heft 3, S. 114–119 (PDF)

Hartmann Reim: Beim Teehaus von Amalie Zephyrine – Archäologische Ausgrabungen im Fürstlichen Park in Inzigkofen, Kreis Sigmaringen. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 36. Jg. 2007, Heft 1, S. 42–47 (PDF)

www.inzigkofen.de

 

Dies ist keine offizielle Tourenbeschreibung des Wegebetreibers, vielmehr der rein private Wandervorschlag des Autors. Für die Aktualität der Informationen kann daher keine Gewähr übernommen werden.

Bahnhof Sigmaringen

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Autor

Walter Biselli

Organisation

Walter Biselli

Lizenz (Stammdaten)
Walter Biselli

Quelle: Walter Biselli opentourism.net

Organisation: Walter Biselli

Zuletzt geändert am 17.08.2022

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