Göschweiler, Schattenmühle
Blumberg, Hauptstraße
Für diejenigen Wanderer, die nicht auf dem Fernwanderweg des Schwarzwaldvereins unterwegs sind und eigens für diese Tour anreisen, empfiehlt sich zuvor die Wanderung von ca. 1,5 km durch die Lotenbachklamm, eine romantische Seitenschlucht der bekannteren Wutachschlucht. Sie startet beim Wanderparkplatz Lotenbachklamm bzw. den benachbarten Bushaltestellen „Gündelwangen Lotenbachklamm“ oder „Gündelwangen Abzw. Schattenmühle“ und endet am Wanderparkplatz Schattenmühle.
Unsere Streckenwanderung beginnt beim Gasthaus Schattenmühle. Zunächst durchqueren wir das Gelände der Schattenmühle, wo ein Holzschild beim Mühlkanal den Weg zur Wutachschlucht weist. Auf einem wurzeligen Pfad steigen wir am linken Ufer der Wutach aufwärts. Wo sich hohe Wände aus Buntsandstein erheben, wird der Weg enger. Bald erreichen wir eine Lichtung und treten wenig später wieder in den Wald ein. Dort treffen wir auf die Ruinen von Oberdietfurt und unternehmen einen Abstecher hinunter zum Prallhang der Wutach. Aus dem Jahre 1424 stammt die erste urkundliche Erwähnung einer Gipsmühle im Untereren Muschelkalk der Wutachschlucht. Sie befand sich an der Dietfurt (Diet mhd. = Volk), wo ein uralter und bedeutender Fernweg aus dem Neckarraum zur Schweiz die Wutach querte. Von der Gipsmühle und dem ehemaligen Gasthaus sind nur noch die überwachsenen Ruinen zu sehen. Ein Gipsblock am Weg markiert die Stelle, wo einst die Dietfurter Brücke stand. Reisende hatten hier keine Zölle zu entrichten. An diesen alten Verbindungsweg zwischen Reiselfingen und Bonndorf erinnert der Stationenweg.
Nach dem Dietfurter Wasserfall erreichen wir den links vom Weg angelegten Grillplatz. Bevor wir den Wildbach an der breiten neuen Dietfurtbrücke erreichen, gönnen wir uns hier eine Rast. Beim Blick von der Brücke fallen die massiven Schutzvorrichtungen auf, mit denen die Brückenpfeiler vor Beschädigungen durch Treibholz geschützt werden sollen. Der linken Seite der Wutach folgen wir weiter bis zum Fritz-Hockenjos-Steg. Gegenüber befand sich das „ehemalige Bad Boll“. Von diesem einst mondänen Kurort ist nur noch eine Kapelle erhalten. Ein Informationspavillon dokumentiert die Historie des Ortes. Geradeaus gehen wir weiter durch eine Allee zum „Felsenweiher“ und dem Tannegger Wasserfall. Von einer Wand des Oberen Muschelkalks stürzt er 15 Meter tief und bildet dabei bizarre Ablagerungen aus Kalktuff. Auf dem Ludwig-Neumann-Weg gehen wir 40 m hoch über der Wutach entlang der Felsengalerie. Diese mit Stahlseilen gesicherte Passage im Hauptmuschelkalk ist insbesondere nach Regenfällen schlammig. Unterwegs kommen wir zum Steinkreuz am Engländerfelsen, das an den tödlichen Absturz eines Jungen vor über 100 Jahren erinnert. Der Ludwig-Neumann-Weg führt uns zur Schurhammer-Hütte mit einem Grillplatz. An mehreren Versickerungsstellen der Wutach vorbei kommen wir zum Amselfelsen und queren schließlich die Wutach auf dem hochwassersicheren neuen Rümmele-Steg zum zweiten Mal, wenig später nach dem Wegweiser „Inselwirts-Keller“ nochmals über den Bachheimer Steg. Bis zur Gauchachmündung gehen wir auf teilweise schmalen und feuchten Felswegen am Rand der Steilwände entlang. Schwierige Passagen sind jedoch mit Stahlseilen gesichert. Beim Kanadiersteg bleiben wir weiterhin auf der rechten Seite der Wutach und erreichen auf einem geschotterten Weg nach einem Kilometer das Sägewerk „Wutachmühle“ mit Bushaltestellen und einem Kiosk auf der gegenüberliegenden Seite der Wutach. Der Querweg leitet über die Straße nach „Achdorf (5,0 km)“, führt ca. 300 m an der Landstraße nach Ewattingen hoch und dann links ab in Unteren Maushaldenweg. Dieser bringt uns in den Wald, verengt sich zum Pfad, der wieder bergab Richtung Wutach und gleich wieder hoch zu einem Fahrweg führt. Ihm folgen wir nach links bis zur „Wutachbrücke Überachen“. Wir bleiben auf der rechten Seite der Wutach bis zur „Wutachbrücke Achdorf“, wo wir den Fluss überqueren und wieder nach links in den „Uferweg“ abbiegen. Geradeaus führt die Lindenstraße zu dem durch den Dichter Josef Victor von Scheffel bekanntem Gasthaus Scheffellinde. Der Querweg biegt rechts ab durch die Lindenstraße zur „Ortsmitte“, wo er sich vom Schluchtensteig trennt. Hinzu kommt jetzt der Ostweg, der uns ein kurzes Wegstück begleitet. Wir biegen links ab in die Blumberger Straße, gehen an der Bushaltestelle Achdorf vorbei zur „Krottenbachbrücke“.und dann rechts hoch zum Waldrand. Der Pfad verläuft kurz nach rechts und dann links in den Wald hinein. In Serpentinen steigen wir 200 Hm steil hinauf und erreichen in einer Lichtung den „Fohlenstall (726 m)“ am höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung. Hier trennen sich die Fernwege. Der Querweg führt geradeaus weiter und hangparallel über den „Scheibenrain“ an den Ortsrand von Blumberg. Beim Wegweiser biegen wir in die Straße „Am Eichberg“ nach rechts ab, links in die Schießhüttenstraße und rechts durch die Voglgasse in die Hauptstraße zur „Gänseliesel“. Wir sind am Ende der Etappe auf dem Querweg in Blumberg angekommen. Von der Bushaltestelle „Hauptstraße“ aus bestehen gute Anbindungen Richtung Donaueschingen.
Die Wanderwege in den Schluchten sind teilweise schmal und bei Nässe rutschig. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind erforderlich. Bitte weitere Hinweise zur Sicherheit auf www.wutachschlucht.de/Info-Service/Sicherheit-in-der-Schlucht und aktuelle Informationen zur Begehbarkeit auf www.wutachschlucht.de beachten!
Festes Schuhwerk, am besten knöchelhohe Wanderstiefel mit dicker Profilsohle, sind Voraussetzung für die Schlucht, evtl. Teleskopstöcke. Da es innerhalb der Schlucht keine Einkehrmöglichkeiten gibt, sollte der Rucksack genügend Verpflegung und Getränke enthalten. Erst nach ca. 12 km gibt es bei der Wutachmühle einen Kiosk.
An schönen Wochenenden ist die Wutachschlucht ein beliebtes Ausflugsziel. Unter der Woche kann die Wanderung entspannter sein.
B315 Gündelwangen - Bonndorf , Abzweig L170 Göschweiler - Schattenmühle
Wanderparkplatz Schattenmühle UTM 32 T 449068 5299062
Rückfahrt ab Haltestelle Blumberg Hauptstraße
In der Saison verkehrt an Wochenenden der Wanderbus Wutachschlucht: www.wutachschlucht.de
Unbedingt Verkehrstage und Fahrtzeiten beachten!
Fahrplanauskunft:
Nahverkehr Baden-Württemberg: www.efa-bw.de
Deutsche Bahn AG: www.reiseauskunft.bahn.de
- Faltblatt: Naturschutz- und Natura 2000-Gebiet „Wutachschlucht“. Herausgeber: Staatliche Naturschutzverwaltung Baden-Württemberg auf www.wutachschlucht.de/Info-Service (Übersichtskarte Wutachschlucht)
- Die Wutach: Wilde Wasser - steile Schluchten 512 S. und ca. 800 Abb., Herausgeber: Regierungspräsidium Freiburg und Schwarzwaldverein, Sept. 2014, Thorbecke-Verlag, Ostfildern: 35 €
- Friedbert Zapf, 70 Jahre Naturschutzgebiet Wutachschlucht: Hermann Schurhammer, "alemannischer Dickschädel" und "Vater des Schutzgebietes". In: Der Schwarzwald. 2009, H 3. S. 14-16 Volltext (PDF; 3,0 MB)
Wanderkarte des Schwarzwaldvereins W259 Blumberg, Maßstab 1:25 000, ISBN 978-3-86398-485-4, Ausgabe 2018. Herausgeber: Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
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Hauptstraße 52, 78176 Blumberg
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Schwarzwaldverein e.V.
Quelle: Walter Biselli opentourism.net
Organisation: Schwarzwaldverein e.V.
Zuletzt geändert am 27.09.2023
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