Aus dem intensiv genutzten Erztagebau mit dem Schachtgelände ist nach der Einstellung des Förderbetriebes ein idyllischer See und idealer Ort für Insekten und Amphibien geworden.
Von der Pumpstation aus blickt man auf die am anderen Ufer gelegene, steile Wand aus Unterkreidesedimenten. Abgebaut wurden hier die Eisenerze, die vor 120 Millionen Jahren an den Flanken des Salzgitter-Höhenzuges abgelagert worden sind. Zu Beginn der Unterkreidezeit überflutete das Meer von Norden kommend das Salzgittergebiet. Anfangs verlief die Grenze zwischen Festland und Meer im nördlichen Stadtgebiet, das Meer drang aber immer weiter vor und wurde tiefer. Haie und Meeresreptilien wie Plesio- und Ichthyosaurier bevölkerten das Unterkreidemeer. Auch Ammoniten und Belemniten (Kopffüßler), die bevorzugte Nahrung der Fischsaurier waren in großer Zahl vertreten. Dass Ichthyosaurier hier gelebt haben, beweist der sensationelle Skelettfund eines 5 m langen Exemplars der Gattung Platypterygius im Schacht Georg bei Gitter. Im Brandungsbereich des Unterkreidemeeres wurde die 30 Millionen Jahre zuvor abgelagerten Toneisenstein-Geoden bearbeitet und zerkleinert. Die so entstandenen Trümmererze wurden bevorzugt in Gräben (Kolken) angereichert. Der Aufstieg der Zechsteinsalze ließ diese Senken und Gräben entstehen und sorgte so für die großen Erzlagerstätten unterhalb des heutigen Stadtgebietes. Das 12,9 km² große Erzvorkommen, das hier an der Erdoberfläche zu Tage trat, erstreckt sich mit einer Länge von 5 km und einer durchschnittlichen Breite von 2,56 km zur Innerste-Mulde von Salzgitter-Bad bis zum Schlosspark in Ringelheim. Das Erzlager war bis zu 60 m mächtig und die abgebauten Erze wiesen Eisengehalte von über 35 % auf. Die Erze der Finkelkuhle, später Finkenkuhle genannt, wurden bereits 1863 durch die Eisengrube "Segen Gottes" abgebaut. Bis zum 31. Oktober 1953 wurde in der Finkenkuhle im Tagebau gefördert, danach nur noch durch den 193 m tiefen Schacht. Zum 1. April 1954 wurden Schacht Finkenkuhle und Schacht Georg zum Bergwerk Georg zusammengelegt und am 19. Juli 1956 die Förderung des Schachtes Finkenkuhle ganz eingestellt. Am 14. März 1958 erfolgte dann die endgültige Stilllegung der "ausgeerzten" Finkenkuhle. Insgesamt sind aus dem Erzbergwerk Finkenkuhle 7,73 Millionen t Erz gefördert worden, 2,3 Millionen t im Tagebau und 5,5 Millionen t im Schachtbetrieb.