Das Künstlerhaus Bertelsmann, ein niedersächsisches Bauernhaus von
1785 wurde 1918 von Walter und Erna Bertelsmann erworben und
respektvoll umgestaltet. Außen und innen hat es nur wenige Veränderungen
gegenüber seinem Ursprung erfahren. Das Malerehepaar entwickelte das
ländliche Haus zu einem „Künstlerhaus“ für sich und seine Familie. Sie
gingen dabei behutsam vor und nutzten die wertvolle alte Substanz. So blieb
der große Dielenraum ungeteilt und der originale Flettboden erhalten.
Besondere Schmuckstücke wie die barocke Küchentür, der verzierte
Pferdestalleinbau und eine Butze fallen ins Auge. Mit der Betrachtung dieser
rein baulichen Elemente ist aber noch nichts gesagt über das eigentlich
Kostbare, das in diesem Haus bewahrt wurde. Dem Außenstehenden
erschließt sich erst nach und nach die besondere Bedeutung dieses
Kulturschatzes. Das Atelier und die ganze Wohnumwelt der Künstlerfamilie
sind in unzähligen Einzelstücken präsent.
Der 2013 gegründete Verein Treibgut Worpswede hat sich zur Aufgabe
gesetzt, neben der Pflege des alten Bestandes das kreative, gestaltende
Element, das diesem Künstlerhaus durch die Jahre und Generationen
hindurch Leben und Wärme gab, weiter zu entwickeln mit neuen Akzenten
und Impulsen: eine Begegnungsstätte schaffen zwischen Vergangenheit und
Zukunft - Konzertaktivitäten mit Schwerpunkten wie zeitgenössischer Musik,
interkulturellen wie interdisziplinären Ausdrucksformen in Verbindung mit
Tanz, Musik und bildender Kunst, Gesprächskreisen, Vorträgen und
Ausstellungen in Form von Installationen.