Der früherer Bahnhof befand sich auf der Ecke Borner Straße/Burgwall. Noch heute weist eine ausrangierte Lok auf die Bedeutung dieses Ortes hin.
In den ersten Jahren der jungen Dachziegelindustrie waren die Ziegel mit Pferdefuhrwerken zum rund 7 Kilometer entfernten Bahnhof Boisheim transportiert worden. Schon 1886 hatte die Rheinische Dampf-Falzziegelfabrik Schlüter und Co an der südlichen Seite der Borner Straße /Ecke heutiger Burgwall ihren maschinellen Betrieb aufgenommen. Bereits zu dieser Zeit war der Bau eines Bahnhofs in Brüggen beabsichtigt und Schlüter hatte seinen Betrieb bewusst nahe an den geplanten Standort gebaut.
Im Oktober 1890 eröffnete dann die Staatsbahn Dülken-Brüggen. Sie wurde hauptsächlich erbaut, um die Erzeugnisse der Brüggener Tonindustrie zu transportieren. Der Bahnhof lag am heutigen Burgwall, der damals noch Mühlenweg und später Bahnweg hieß.
Bis 1900 gingen an der Borner Straße in direkter Bahnhofsnähe fünf weitere Ziegeleien in Betrieb. Ihre jährliche Produktionskapazität betrug vor dem Ersten Weltkrieg zusammen ca. 16 bis 18 Millionen Dachziegel. Nicht umgesetzt hingegen wurde der Plan, die Brüggener Aktiengesellschaft für Tonwarenindustrie an der Swalmener Straße mit Hilfe einer Kleinbahn an den Brüggener Bahnhof anzuschließen – das Projekt scheiterte am vehementen Protest von Brüggener Bürgern, u.a. der Industriellen an der Borner Straße. Die Brüggener Aktiengesellschaft initiierte kurze Zeit später den Bau der Kleinbahn Kaldenkirchen-Bracht-Brüggen und verfrachtete ihre 10 Millionen Dachziegel ab Staatsbahnhof Kaldenkirchen. Beide Bahnstrecken wurden nie miteinander verbunden.
Den Brüggener Bahnhof, im Volksmund „Brüggener Klimp“ genannt, verließen 1975 die letzten Waggons mit Dachziegel, der Bahnhof wurde stillgelegt und später ein Hotel hier eingerichtet.