Willkommen im "Alten Zollhaus" Todenmann
Das heutige Gasthaus „Altes Zollhaus“ wurde 1804 nach dem Ausbau der Todenmanner Straße zur Chaussee als Gastwirtschaft und Zollstätte neu errichtet. Der in Werkstein sorgfältig ausgeführte, herrschaftliche Bau diente der Erhebung von Zöllen an der Grenze in das benachbarte preußische Fürstentum Minden und als Mautstelle für den Wegezoll. In den Jahren des von Napoleon in Norddeutschland errichteten Königreichs Westphalen (1807-1813) war das Todenmanner Zollhaus Verwaltungssitz („Mairie“) für den Kanton Todenmann, zu dem das nördliche Wesertal zwischen Eisbergen und Deckbergen gehörte.
Am „Alten Zollhaus“ dichtete 1835 der Literat und spätere Intendant der Wiener Oper und des Burgtheaters Franz (Freiherr von) Dingelstedt das berühmte Weserlied. In Erinnerung daran initiierte der Heimatbund der Grafschaft Schaumburg zum 50. Todestag des Dichters 1931 die Errichtung eines Denkmals. Die Enthüllung am 17. Mai 1931 wurde live im Westdeutschen und im Norddeutschen Rundfunk übertragen.
In unmittelbarer Nähe zum Zollhaus befand sich im 19. Jahrhundert ein Turnplatz, der erste im Schaumburger Land. Hier trafen sich schon 1816 Liberale und Freigeistige aus Bückeburg und Rinteln zur Körperertüchtigung und zum Gedankenaustausch über ihre Forderungen nach Verfassung und bürgerlicher Gleichberechtigung. Der Turnplatz war nach den Kriterien des nationalliberalen „Turnvaters“ Friedrich Ludwig Jahn gestaltet und enthielt Kletterwände, Reck, Barren und Ringe - damals hochmoderne Trainingsgerätschaften.