Nadelwehre an der Ilmenau: Ein Blick auf eine fast vergessene Technik an der Wittorfer Schleuse.
An den Ufern der Ilmenau bei Wittorf, thront ein seltenes Relikt vergangener Zeiten: ein Nadelwehr an der Schleuse. Diese einst in ganz Europa verbreitete Konstruktion dient der Regulierung des Wasserstands des Flusses. Hier wird das Wasser durch hölzerne Stangen gestaut, die kunstvoll nebeneinander gegen die Schwelle und den Steg des Wehrs gelehnt sind.
Die Funktionsweise dieses Wehrs ist ebenso faszinierend wie arbeitsintensiv: Die Nadeln können gezogen, der Steg abgenommen und die tragenden Böcke auf den Grund des Gewässers geklappt werden, um sie vor den zerstörerischen Kräften des Eises zu schützen. Doch gerade diese manuelle Handhabung, das Setzen der Nadeln und das Klappen der Böcke, erfordert eine erhebliche Anstrengung und Geschicklichkeit. Aus diesem Grund ist diese Technik heute nahezu in Vergessenheit geraten und wird kaum noch angewendet.