Kirche St. Marien

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An der Abtei 4, 59590 Geseke

Kirche

Die Kirche St. Marien in Geseke stellt ein bedeutendes Bauwerk der Nachkriegszeit dar, dessen Errichtung durch das signifikante Bevölkerungswachstum nach dem Zweiten Weltkrieg notwendig wurde. In den 1950er-Jahren erfuhr die Stadt einen starken Zuzug von Evakuierten und Ostvertriebenen, wodurch die Einwohnerzahl maßgeblich anstieg. Dies führte zu einer verstärkten Nachfrage nach einer dritten katholischen Gemeinde, insbesondere im Süden der Stadt, wo neue Siedlungen entstanden und die Wege zur bestehenden Stadtkirche für ältere oder weniger mobile Gläubige eine Belastung darstellten. Die Grundsteinlegung für die katholische Marienkirche erfolgte am 24. Oktober 1954. Erzbischof Lorenz Jäger weihte das Gotteshaus am 17. November 1957 auf das Patronat „Maria Königin des Friedens“. Der Bau profitierte maßgeblich von der breiten Unterstützung der Gemeinschaft: Zahlreiche ehrenamtliche Helfer:innen leisteten in ihrer Freizeit wertvolle Dienste, und sowohl lokale Unternehmen als auch Privatpersonen trugen mit kostenlosen Fahrzeugen für Materialtransporte und großzügigen Spenden zum raschen Fortschritt der Arbeiten bei. Im Laufe ihrer Geschichte erfuhr die Kirche verschiedene wesentliche Ausgestaltungen und Erneuerungen. So erhielt sie 1959 ein Geläut mit drei Glocken, das 1986 um eine vierte Glocke ergänzt wurde. Die Orgel, mit ihren 18 Registern und 1.356 Pfeifen, wurde 1961 eingeweiht und 2007 umfassend restauriert. Eine besondere künstlerische Bereicherung erfolgte 1992 durch den Einbau neuer Kirchenfenster, die der Geseker Künstler Alexander Arens entwarf und die Kunstglaserei Hertel aus Lippstadt realisierte. Diese Gestaltungen tragen wesentlich zur Atmosphäre des Kircheninneren bei. Der Kirchturm, ursprünglich aus Bruchsteinmauerwerk gefertigt, wurde 1999 saniert und mit einem neuen Kupferdach versehen, wobei der Hahn eine Neuvergoldung erhielt. Eine weitere Putzsanierung erfolgte 2015. Eine umfassende Innenrenovierung im Jahr 2007 unter Leitung von Pfarrer Gerald Haringhaus umfasste die Verlängerung und Tieferlegung des Altarraumes, wodurch der Altar näher an die Gemeinde rückte und der Taufstein eine neue Position erhielt. Die Wände vor dem Windfang beherbergen hinter Glasscheiben Reliquien der Heiligen Bonifatius, Liborius, Benedikt und Papst Pius X., die der Kirche eine zusätzliche historische und spirituelle Dimension verleihen. Die Kirche St. Marien spiegelt somit nicht nur die spirituellen Bedürfnisse ihrer Gründerzeit wider, sondern zeugt auch von kontinuierlicher Pflege und künstlerischer Fortentwicklung.

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Freier Eintritt: 0 €

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Hoher Weg 1-3
59494 Soest

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