Die Römische Stadtmauer in der Tiefgarage unter der Kölner Domplatte offenbart ein bedeutsames Zeugnis antiker Baukunst. Diese um das späte 1. Jahrhundert errichteten Mauern erlauben einen Einblick in die römische Stadtgeschichte.
Zahlreiche antike Zeugnisse der 2000-jährigen Stadtgeschichte Kölns sind in den Museen der Stadt oder im Stadtbild selbst zu finden. Einige dieser Relikte befinden sich an unerwarteten Orten, die auf den ersten Blick keine Besonderheiten vermuten lassen. In der Tiefgarage unter der Kölner Domplatte verbergen sich Überreste der römischen Stadtmauer, die von der Stadterhebung Kölns zeugen. Der Zugang liegt an einem kleinen Seiteneingang an der Ecke Komödienstraße/Trankgasse. Die Überreste der antiken Mauer gehen direkt mit der Erhebung Kölns zur Stadt nach römischem Recht einher. Wie der römische Historiker Tacitus schrieb, wurde das „Oppidum Ubiorum“ 50 n. Chr. auf Veranlassung der Agrippina zur Colonia Claudia Ara Agrippinensium erhoben. In diesem Zusammenhang erfolgte der Bau einer Stadtmauer zu Verteidigungs- und Repräsentationszwecken. Neben dem Abschnitt der römischen Stadtmauer sind zwei weitere Elemente in der Tiefgarage sichtbar. Ein römischer Keller, der bei der Anlage der Tiefgarage entdeckt und verlegt wurde, sowie ein mittelalterlicher Schacht, bekannt als Annoloch, der im Jahr 1074 zur Flucht des Erzbischofs Anno II. diente.