Hofgut Imsbach mit Gutskapelle

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Hofgut Imsbach 1, 66636 Tholey
Denkmal

Das Hofgut Imsbach – ein Geschenk Napoleons:

In einer Urkunde aus dem Jahr 1310 wurde die Siedlung Imsbach erstmalig erwähnt, man geht jedoch davon aus, dass ihre Geschichte schon weit bis in die Bronzezeit zurückreicht.

Ende des 16. Jahrhunderts wurde das Hofgut Imsbach selbstständiger lothringischer Bannbezirk und während der französischen Revolution als französisches Nationaleigentum beschlagnahmt. Seine Blütezeit erlebte es anschließend in napoleonischer Ära zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Napoleon Bonaparte schenkte das Gut 1811 als Auszeichnung für seine besonderen Verdienste dem Colonel de Cavalerie Louis Charles Narcisse Lapointe. Dieser vererbte das Hofgut seinem Enkel Louis Albert, der zusammen mit seiner Frau Bertha Wilhelmine hier lebte.

Die noch heute erkennbaren Strukturen der Hofanlage und des Gebäudes gehen auf die Periode der Familie Lapointe zurück, die das Anwesen 100 Jahre bis Mitte des 20. Jahrhunderts im Familienbesitz führte. Im Jahr 1953 ging das Hofgut an das Saarland über und die Imsbach wurde zur selbstständigen Justizanstalt, kurz darauf zum Gerichtsgefängnis Tholey. Lange diente es allerdings nicht als Strafstätte, sondern wurde als ein schützenswertes Ensemble unter Denkmalschutz gestellt und aufwendig restauriert. Heute ist das Hofgut Imsbach ein Landschaftspflegehof, umgeben von einem Landschaftspark und beherbergt einen modernen Hotelbetrieb. Mit der angrenzenden idyllischen Weiheranlage bietet es eine besondere Kulisse für verschiedene Feieranlässe.

Die Gutskapelle – Ruhestätte der Familie Lapointe

Die Gutskapelle liegt in unmittelbarer Nähe zum Hofgut Imsbach und ist nicht nur räumlich, sondern auch geschichtlich eng mit dem Anwesen des Hofgutes verbunden. Sie dient als Ruhestätte und Familiengruft der Familie Lapointe. Direkt nach dem Tod ihres Mannes Louis Albert ließ Bertha Wilhelmine die Kapelle 1905 erbauen und ihren verstorbenen Ehemann dort beisetzen. Sogar die sterblichen Überreste seines Großvaters, der das Anwesen von Napoleon als Geschenk erhielt, wurden ebenfalls in der Kapelle bestattet. Zuvor ruhten diese auf dem Friedhof in Theley. Auch der alte Grabobelisk wurde bei der Kapelle wieder aufgestellt. Schließlich starb Bertha Wilhelmine als letzte Vertreterin der Familie 1929 auf dem Hofgut und wurde in der Familiengrabstätte beigesetzt. Somit sind der erste und die letzten Gutsherren im Familiengrab wieder vereint.

In der Folgezeit wurde die Kapelle renoviert und dient heute als besonderer Raum für standesamtliche Trauungen. Zusammen mit dem Park und dem Hofgut ist die gesamte Anlage eine traumhafte Kulisse für Eheschließungen und anschließende Feiern.

Weitere Informationen

  • Hofführungen und Besichtigungen sind auf Anfrage unter Tel. +49 6853 50866 (Gemeinde Tholey) möglich
  • Naturerlebnisprogramme für Gruppen können beim NABU Saarland unter Tel. +49 6881 936190 angefragt werden

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Autor

Kevin Ehm

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Kevin Ehm

Quelle: Kevin Ehm destination.one

Zuletzt geändert am 02.05.2024

ID: p_100174636