Anfang März 2012 eröffnete in der Villa Erckens in Grevenbroich das neue „Museum der Niederrheinischen Seele“, welches ein Novum in der rheinischen Museumslandschaft darstellt. Die Dauerausstellung mit acht Themenräumen umkreist die Frage regionaler Mentalität und verbindet Stadt- und Regionalgeschichte mit vielfältigen Aspekten niederrheinischer Alltagskultur. Von den „Landschafts-Bildern“, die den Wandel der heimischen Naturlandschaft im Zeichen der Braunkohle thematisieren, über die „Energie-Felder“ mit dem Fokus u.a. auf Braunkohle, Aluminium und der Zuckerindustrie, werden im weiteren Rundgang mit der Frage nach der religiösen Toleranz, der Festkultur des Schützenwesens, gesprochener Sprache und regionaler Literatur auch Musik und Musikkultur sowie die Besonderheiten der niederrheinischen Ess- und Trinkgewohnheiten im Raum „Kost-Proben“ vorgestellt.
Anfangs- und Endpunkt des Ausstellungsrundganges, der provokante Denkanstöße und charmant-pointierte Einblicke und Querbezüge in niederrheinische Lebenswelten und Lebensart eröffnet, ist das „o+i“, jene markant sprachliche Besonderheit die „Grevenbroich“ als Standort des Museums bereits im Namen trägt.
Ergänzt wird die Dauerausstellung um den Bereich „Druck-Werke“ im Kellergeschoss des Museums, der mit der „Kniehebelpresse“ des Erfinders Diedrich Uhlhorn aus dem Jahre 1817 ein Unikat regionaler Industriegeschichte zeigt.
Mit den beiden Wechselausstellungsbereichen im Erdgeschoss und Dachgeschoss sowie dem integrierten Veranstaltungsbereich im Erdgeschoss ist das Raumnutzungskonzept der Villa Erckens beschrieben, die als kulturelles Zentrum unter der neuen Dachmarke „Niederrhein“ die erfolgreiche Praxis partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Vereinen und Gruppierungen aus Stadt und Region fortsetzt und ein vielfältiges Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm mit regionaler Strahlkraft entwickelt.
Die Realisierung des Konzeptes des „Museums der niederrheinischen Seele“ ist dabei zwingend an eine Ertüchtigung und Optimierung der baulichen Substanz der Villa Erckens gebunden, die museale Standards u.a. in den Bereichen Klimatisierung, Beleuchtung und Depotmanagement umsetzt.