Jüdischer Friedhof, Görlitz

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Biesnitzer Straße, 02826 Görlitz
Denkmal Ausflugsziele

Auf dem Jüdischen Friedhof haben zahlreiche Görlitzer Bürger, Geschäftsleute und Wissenschaftler ihre letzte Ruhestätte gefunden. Ihre Geschichten erzählen auch die imposanten Grabmale, Grabsteine und repräsentative Familiengrabstätten sowie deren Inschriften. Fast alle Grabsteine sind nach jüdischem Brauch nach Osten ausgerichtet. Bis 1934 fanden hier regelmäßig Beerdigungen statt. In der Zeit des Dritten Reiches gab es auf diesem Friedhof kaum noch Bestattungen. Viele Juden flüchteten aus Görlitz, gingen in die Emigration oder wurden deportiert. Der Friedhof jedoch blieb bestehen, auch die ehemalige Feierhalle an der Südseite.

Die erste Eintragung ins Sterbebuch der Stadt Görlitz gab es im Jahr 1848 (mit Bleistift). Das Grundstück an der Biesnitzer Straße wurde am 30.10.1849 käuflich erworben, ein Jahr darauf gründete sich offiziell eine Synagogengemeinde. Wie aus den Friedhofsakten der Stadt Görlitz hervorgeht, gab es bis 1933 49 Einäscherungen, von denen 18 Urnen auf den jüdischen Friedhof gebracht wurden. 1934 wurde eine Auflassung (dem Erdboden gleich machen) in Erwägung gezogen. Das Preußische Gesetz verbietet eine Zerstörung. Gleichzeitig gab es einen Versuch, dieses Gesetz zum Nachteil der jüdischen Friedhöfe zu ändern (Gesetzesentwurf ist in den Friedhofsakten zu finden). Dies ist, wie man heute sehen kann, nie durchgesetzt worden.
1933 bis 1945 wurden sämtliche Metallteile von den Gräbern entfernt. 1948 gab es noch ungefähr 5 jüdische Bürger, daher war die Bildung einer jüdischen Gemeinde nicht mehr möglich. Daraufhin konnte die jüdische Gemeinde in Dresden den Friedhof erwerben. Sie beantragte 1951 die Umbettung von 148 Urnen, die auf dem städtischen Urnenhain gebettet waren. Als das Ehrenmal 1951 errichtet wurde, sind die Urnen zusammen mit den Überresten aus den Massengräbern dazugebettet worden. Am 12.11.1951 wurde das Denkmal, in Anwesenheit des Bürgermeisters, feierlich eingeweiht.

Dieser Punkt ist auch eine Station unseres Audioguides.

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Details

Anreise
Informationen zu Anreise nach Görlitz erhalten Sie unter: https://www.goerlitz.de/Anreise.html
Den Jüdischen Friedhof erreichen Sie mit dem PKW über die Biesnitzer Straße.

Parken
Möglichkeiten zum Parken finden Sie auf der Biesnitzer Straße und dem August-Bebel-Platz.

Öffentliche Verkehrsmittel
Mit der Straßenbahnlinie 2 fahren Sie in Richtung Landeskrone und steigen an der Haltestelle Büchtemannstraße aus. Weitere Informationen erhalten Sie unter: https://www.goerlitztakt.de/de/

Samstag sowie an jüdischen Feiertagen bleibt der Friedhof geschlossen.
Weitere Informationen zu den Öffnungszeiten erhalten Sie unter: https://www.goerlitz.de/Juedischer-Friedhof.html

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Autor

Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH

Organisation

The landscape wonderland of Upper Lusatia

Lizenz (Stammdaten)
Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH

Quelle: Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH destination.one

Organisation: The landscape wonderland of Upper Lusatia

Zuletzt geändert am 28.02.2025

ID: p_100093883