Parkanlage Lunitz 12b mit Tanzglockenspiel, Görlitz

Mit dem Abriss des nicht mehr sanierungswürdigen Wohnhauses Lunitz 12b wurde in der Nikolaivorstadt die Grundlage für eine neue Flächengestaltung geschaffen. Die ehemalige Grundfläche des Hauses wurde dahinterliegenden Privatgrundstücken zur Nutzung für Stellplätze und als Privatgarten hinzugefügt. Die brachliegende Vorfläche des Hauses mit knapp 300 qm Größe wurde in einen öffentlichen Freiraum für das umgebende dicht bebaute und mit Grün wenig ausgestattete Stadtquartier umgewandelt.

Das Zentrum der stark nach Süden geneigten Fläche wird durch einen Baumblock aus vier Judasbäumen gebildet, deren purpurrosafarbene Blüten im Frühjahr ein erster Höhepunkt sind. In deren Mitte ist ein in den Boden eingelassenes Tanzglockenspiel mit neun Bronzeplatten und darunter aufgehängten Glocken Kunstobjekt, Aktionspunkt und Spielgelegenheit in einem. Angeregt und gespielt werden kann das Tanzglockenspiel durch Tanzen und Springen auf den Bronzeplatten. Sitzblöcke aus Naturstein sowie die Abfolge von Stufen sind für ungezwungenes Sitzen und Kommunizieren da.
Die Grenze zu den neuen Privatflächen wird durch eine verputzte Mauer mit einem unauffälligen Durchfahrtstor gebildet, die durch zwei Pfeiler aus Klinker gegliedert wird. Diese stehen jeweils zusammen mit zwei der Bäume des Blocks und einer Ranksäule an der vorderen Freiflächenkante auf einer Achse in Nord-Süd-Richtung.
In West-Ost-Richtung ergibt sich eine Gliederung durch die Stufenanlage, die die Gebäudetiefe und -flucht des Nachbarhauses bis zu den gegenüberliegenden Zaunsäulen weiterführt. Jenseits der Stufenanlage schließt sich ein Plateau mit zwei Sitzbänken und einem durch eine Trockenmauer eingefassten Staudenbeet an. An der südexponierten Mauer gedeihen wärmeliebende Pflanzen (Lavendel, Thymian u.a.), und selbst im Winter wird der Sitzplatz noch fast den ganzen Tag über von der Sonne erreicht.