Schloss und Schlosspark Oranienbaum

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Schlossstraße 9a, 06785 Oranienbaum-Wörlitz
Castle

Schloss und Schlosspark Oranienbaum prägen das Gartenreich Dessau-Wörlitz mit barocker Pracht, holländischer Prägung und reizenden Reminiszenzen an das ferne China.

Die herausragende Anlage ist älter als die klassizistischen Wörlitzer Anlagen und entstand schon Ende des 17. Jahrhunderts.Auftraggeberin war die aus Holland stammende Henriette Catharina von Oranien-Nassau (1637-1708), die den anhaltischen Fürsten Johann Georg II. von Anhalt-Dessau (1627–1693) heiratete. Für das nach dem Dreißigjährigen Krieg verarmte Anhalt war diese Verbindung ein großer Gewinn. Hatte sich das Fürstenpaar zuerst am brandenburgischen Hof und in Berlin aufgehalten, siedelte es 1667 endgültig nach Anhalt um und bestimmte den Flecken Nischwitz zum Ort eines künftigen Schlosses. Mit dem Bau wurde, der aus der Heimat der Prinzessin stammende, Architekt Cornelis Ryckwaert beauftragt. 1683 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, bereits 1673 war der Ort nach dem Stammhaus der Prinzessin benannt worden: Oranienbaum.

Zunächst war das Schloss nur als Sommerresidenz konzipiert worden, doch wurde es nach dem Tod des Fürsten zum ständigen Witwensitz Henriette Catharinas. Ganz dem Ideal barocker Ordnung nach holländischem Vorbild folgend entstanden auch ein 28 Hektar großer Schlossgarten und eine ganze Stadt. Das Schloss im Stil einer französischen Dreiflügelanlage beherbergte prachtvoll ausgestattete Innenräume mit Ledertapeten, Fayencen und Gemälden. Von der einstigen Pracht zeugen heute der Fliesenkeller (Sommerspeisesaal), der Ledertapetensaal und der Spiegelkristallsaal.

Fürst Franz verlieh dem Ensemble eine eigene Prägung, indem er den barocken Inselgarten zu einem englisch-chinesischen Garten umbauen ließ – der einzige erhaltene seiner Art in Deutschland. Dessen architektonischer Höhepunkt sind das aufwändig restaurierte Chinesische Teehaus und eine hoch aufragende Pagode. Auch die lang gestreckte Orangerie des Schlosses, entworfen von Carlo Ignazio Pozzi, entstand 1812 in diesem Zuge. Seither gedeihen dort mediterrane Zitrusfrüchte, die im Sommer den Schlosspark bereichern.

Die Restaurierung der Schlossanlage ist ein gewaltiges Vorhaben für Jahrzehnte. Doch schon jetzt ist ein Schlossbesuch Pflicht für Besucherinnen und Besucher. In neuem Glanz erstrahlen der Ledertapetensaal und der nördliche Pavillon. In diesem als Küchengebäude genutzten Schlossteil mit original erhaltener Schwarzküche wurde 2014 ein „Tabakcollegium“ eingerichtet. Es erinnert daran, dass Henriette Catharina in den 1690er Jahren einem Bauern das Privileg zum Anbau von Tabak erteilt und damit eine lange Tradition der Herstellung von Zigarren angestoßen hatte.

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Quelle: WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg opentourism.net

Organisation: Welterberegion Anhalt Dessau Wittenberg / IMG Sachsen-Anhalt mbH

Zuletzt geändert am 17.01.2023

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