Seit mehr als sechs Jahrhunderten steht sie hier, die Maria-Magdalenen-Kirche, umgeben von einem alten Friedhof und einer Mauer aus Feldsteinen.
Die gotische Backsteinsaalkirche wurde um 1260 auf Granitsteinfundamenten errichtet. Früher waren hier auf einem Landweg Wikinger, Pilger, Ochsentreiber, Soldaten, Könige und Bettler unterwegs. Die Kirche diente ihnen bei Wind und Wetter als Zufluchtsort. Reisende, die Schutz suchten, beteten hier für eine sichere Heimkehr. Schauen Sie sich die Kirche von innen an in unserer Bildergalerie. Der ursprüngliche Bau des längsrechteckigen, flach gedeckten Backsteinsaales mit geradem Chorschluss wurde durch Umbauten und Erweiterungen im Laufe der Jahrhunderte stark verändert. Bei der letzten Renovierung 1989 legten die Bad Bramstedter die Holzbalkendecke und die Emporenbilder aus dem 17. Jahrhundert wieder frei. Für das Pflaster im Eingangsbereich verwendeten sie historische Platten, die unter mehreren Fußbodenschichten im Kirchenschiff gefunden worden waren.
Ein kleines Detail am Hauptschrein des Altars zieht die Besucher des Mönchsweges besonders an: Da steht der heilige Jakobus mit der Jakobsmuschel in der linken Hand. Der Legende nach soll er am Tag seiner eigenen Bestattung als Leichnam einen jungen Adligen aus dem Meer gerettet haben. Da dieser dann, aus dem Wasser gezogen, über und über mit Muscheln bedeckt war, wird Jacobus häufig mit einer Muschel dargestellt. Zu seinem Grab in Santiago de Compostela pilgern seit dem Mittelalter auf dem heute berühmten Jakobsweg Tausende von Gläubigen, weshalb die Muschel auch zum Erkennungszeichen der Pilger wurde.
Maria-Magdalena, Jüngerin Jesu, erste Zeugin seiner Auferstehung und Namenspatronin dieser Kirche wurde in dieser Gegend deshalb verehrt, weil die Schlacht von Bornhöved an ihrem Namenstag, dem 22. Juli 1227, für die Holsteiner siegreich ausging. Die in leuchtenden Farben gehaltene Holzfigur der Maria Magdalena befindet sich an der Südseite des Kirchenraumes.