Das Stadtpalais der Familie Schachtrupp ist ein imposanter Fachwerkbau im spätklassizistischen Baustil. Man findet am Baustil des Palais unzählige Stilelemente der Schachtrupp-Villa wieder.
Das für den Ökonom Friedrich Schachtrupp von 1833- 1835 in querverbretterter Fachwerktechnik erbaute Palais besitzt einen leicht erhöhten Mittelrisalit aus fünf Achsen, der von einem Giebel überspannt wird. Lünettenfenster, der Balkon mit Familienwappen und die Eingangslogia ergeben eine der Schachtrupp-Villa verwandte Betonung der Mitte, wenn auch das Gebäude insgesamt feingliedriger ist.
Die Schulgeschichte
Im Jahr 1545 wurden die Gebäude auf dem Gelände der heutigen Hauptschule am Neustädter Tor durch einen großen Brand zerstört. An derselben Stelle wurden fünf Jahre später Bürgerreihenhäuser errichtet. Im Laufe des 16. Jahrhunderts hatte Hans Ernst von Gladebeck das aktuelle Grundstück mit dem Nachbargrundstück, zusätzlichen Gebäuden, Scheunen und Stallungen gekauft. Im Jahr 1836 errichtete C. A. Friedrich Schachtrupp, der Bruder des Fabrikerben Johann Friedrich Schachtrupp, auf dem Grundstück Spritzenhausplatz 9 einen Fachwerkbau mit spätklassizistischen Formen, der heutige Hauptschule Neustädter Tor.
Im Jahr 1872 übernahm die Witwe des Fabrikanten Theodor Greve den Besitz. Im Jahr 1884 erwarb der Magistrat der Stadt Osterode das Grundstück und nun befand sich in den Gebäuden das Landratsamt. Im Jahr 1895 wechselte die Bürgermädchenschule, die zuvor in der Aegidienstraße ansässig war, in die Gebäude am Spritzenhausplatz. Abgesehen von Kriegszeiten war sie hier bis 1954 untergebracht.
Die Luisenschule, die bisher in der Waagestraße gelegene Höhere Töchterschule, wurde 1898 vorübergehend in die Räumlichkeiten der Schule am Spritzenhausplatz verlegt. Kurz darauf wurde sie jedoch in das Döringsche Gebäude in der Scheffelstraße umgezogen. Neben der Bürgermädchenschule existierte auch ein katholischer Zweig mit einer Klasse, der während des Krieges wieder aufgelöst wurde.
1945 gab es starke Unterrichtseinschränkungen aufgrund der vorübergehenden Einrichtung eines Reservelazaretts in mehreren Schulräumen. Im Jahr 1946/48 wurde ein Bildungssystem errichtet, das die Klassenstufen 1-7 umfasste. 1949/50 wurde die Schulpflicht auf acht Schuljahre verlängert. Im Jahr 1954 wurde die Bürgermädchenschule am Spritzenhausplatz fertiggestellt. Nachdem bereits Jungen von der Knabenschule übernommen wurden, zogen nun sechs Klassen in die Jacobitorschule und die neu erbaute Schule am Röddenberg um. Ursprünglich war geplant, dass die Realschule am Röddenberg eine Volksschule wird, während man die Realschule am Spritzenhausplatz unterbringen wollte. Während der Eröffnung der Röddenbergschule wurde bekannt gegeben, dass die Bürgermädchenschule nun den Namen Neustädter Schule erhält.
Im Jahr 1965 wurde die Neustädter Schule zur Volksschule mit Schwerpunkt Oberstufe umgewandelt, wobei die Klassenstufen 1-4 in den Schulen am Jacobitor und am Röddenberg untergebracht wurden. Nachdem die Orientierungsstufe im Jahr 1978 eingeführt wurde, wurden die Schüler der Klassenstufen 5 bis 6 nicht mehr in den Gebäuden der Neustädter Schule unterrichtet. In der Hauptschule Neustädter Tor wurde auch eine Zehnte Klasse eingerichtet, die den Erwerb des Sekundarschulabschlusses - Realschule nach dem Abschluss der Hauptschule ermöglicht. Im Jahr 2004 wurden die Orientierungsstufen, die 1978 eingeführt wurden, aufgehoben und die Klassenstufen 5-6 wurden wieder in die Hauptschule Neustädter Tor integriert. Gleichzeitig wurde die Hauptschule in Dreilinden aufgelöst. Seitdem ist die Hauptschule Neustädter Tor am Spritzenhausplatz der einzige Standort für die Hauptschule in Osterode.