Knotenpunkte: 48-89-2-84-52-73-85-63-9-17-5-19-3-7-27-13-34-68-35-4-2-26-55-48
Wasser ist das prägende Element im Emsland.
Auch fernab der Flüsse Ems und Hase trifft man bei dem Rundkurs durch die
Samtgemeinde Lengerich immer wieder auf das Lebenselixier.
Die insgesamt 66 Kilometer lange Tour beginnt
am Wasser, genauer gesagt im Erholungsgebiet Saller See. Ruhe und
Erholung finden Spaziergänger bei ihrer Runde um das Gewässer nahe des Frerener
Forstes. In dem Kneipp-Tretbecken stärkt man sein Immunsystem und am Kiosk oder
im Restaurant gönnt man sich seine Leibspeise. Bei schönem Wetter sucht man
einen der netten Plätzchen am See auf und breitet seine Picknickdecke aus.
Beim Knotenpunkt 84 in Lengerich lohnt sich
ein Abstecher in den kleinen idyllischen Wald links vom Lenker, denn dort steht
Ramings Mühle. Der älteste Teil dieser oberschlächtigen Wassermühle
stammt aus dem Jahr 1550. Direkt hinter der Mühle befinden sich Sitzgelegenheiten
für eine kurze Rast mit Blick auf den Teich. In dem benachbarten Backhaus sind
standesamtliche Trauungen möglich. Besonders beliebt sind zwischen Mai und
September die Backtage, die vom Heimatverein Lengerich an jedem 1. Sonntag im
Monat durchgeführt werden. Dann durchströmt den Wald der Geruch von frisch
gebackenem Brot und Kuchen.
Wenige Pedaltritte später befindet man sich an
der über 200 Jahre alten und im Jahr 2022 denkmalgerecht sanierten Hesemannsche
Wassermühle am rauschenden Hestruper Mühlenbach nahe Handrup. Die Mühle ist
heute emslandweit die einzige unterschlächtige Wassermühle und besonders an ihr
ist darüber hinaus, dass die Technik und das Mahlwerk komplett erhalten sind,
sie also jederzeit wieder klappern und damit Getreide mahlen könnte. Sie
gehörte ursprünglich zum gleichnamigen angrenzenden landwirtschaftlichen Hof
und wurde bis in die 1950er-Jahre betrieben.
Dem Wasser auf der Spur führt die Tour durch
Wettrup gen Lengerich. Hobbyköche kennen den Namen des Dorfes, denn das „Wettruper
Kochbuch“ garantiert schon in der vierten Ausgabe der örtlichen
Frauengemeinschaft seit den 1980er Jahren gute Hausmannskost, die leicht
zuzubereiten ist und allen schmeckt.
Beim Blick über die Wiesen und Felder auf dem
Weg nach Lengerich fällt einem schon von Weitem der über 60 Meter hohe Turm der
katholische Kirche St. Benedikt auf. Sie wurde ab 1869 im neugotischen
Stil nach dem Vorbild mittelalterlicher Sakralbauten gebaut. Bei der ersten St.
Benedikt-Kirche in Lengerich – der heutigen evangelisch-reformierten Kirche
– handelt es sich um eine der ältesten Kirchen im Emsland. Schon um das Jahr
800 wird eine schlichte Fachwerkkirche vermutet.
Der Bürgerpark im Ortskern mit seiner
ehemaligen Burganlage wurde in den vergangenen Jahren zu einer Anlage mit hohem
Freizeitwert ausgebaut: Naturerlebnisspielplatz mit Wasserspielen,
Fitnessgeräte, Boule-Anlage, Beachvolleyballfeld etc. Im Torhaus der
alten Burg am Bürgerpark sind Trauungen möglich.
Die Tour führt vorbei am Hof Lindemann in
Gersten. Direkt neben dem Gasthof hat der Heimatverein ein Backhaus nach
historischem Vorbild errichtet und einen Bauerngarten angelegt. In einer
Gerätescheune können historische Maschinen und eine Holzschuhmacher-Werkstatt
besichtigt werden.
Der nahezu kreisrunde See in dem 5,5 Hektar großen Naturschutzgebiet
Lechtegoor nördlich von Gersten ist vermutlich durch einen Erdfall
entstanden. Fließendes Grundwasser hat dafür ein unterirdisches Salzlager
ausgespült, wodurch ein Hohlraum entstand und dessen Decke demzufolge einbrach.
Vom Rad aus blickt man auf einen Eichen-Birken-Wald.
In Bawinkel radelt man auf dem Weg zum Marktplatz
mit dem kleinen Dorfbrunnen vorbei am Heimathaus und der Kirche. Zu dem Heimathaus,
dass sich nur vermeintlich hinter dem Pfarrhaus versteckt, gehört der Alexanderpark
mit einer Grotte. Im Heimathaus wird die neue Dauerausstellung über die
ehemalige Kleinbahn Lingen-Berge-Quakenbrück präsentiert. Im Backhaus werden an
bestimmten Sonntagen im Jahr Kaffee und frisch gebackener Kuchen angeboten.
Die neugotische Pfarrkirche St. Alexander
wurde vom Architekten Alfred Tepe als imposante, dreischiffige Hallenkirche mit
einem 50 Meter langen und über 20 Meter breiten Kirchenraum entworfen und im
Jahr 1906 eingeweiht. Der auf die äußerste Höhe dimensionierte Turm nimmt Bezug
auf die Fernsicht von der Hauptstraße Richtung Lingen (Ems) und Haselünne, zu
der die Kirche genau rechtwinkelig angeordnet ist.
Die Radtour führt vorbei an den Fischteichen vom
Restaurant Forellenhof in Duisenburg und dem acht Hektar umfassenden Naturschutzgebiet
Kleines Wittefehn zum Heimathaus Langen. Im Dachgeschoss des
ehemaligen Bauernhauses befindet sich ein kleines Heimatmuseum mit alten
Gerätschaften und authentisch eingerichteten Wohnräumen aus der „guten, alten
Zeit“. Darüber hinaus gibt es eine Dauerausstellung über das Heuerlingswesen.
Der Rundkurs endet einige Knotenpunkte später am
Saller See, wo man den Tag mit Blick aufs Wasser bei Speis und Trank ausklingen
lässt.