Kalk-Steinbruch N Ossenfeld

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In dem aufgelassenen Steinbruch 1 Km nördlich von Ossenfeld, am Osthang des Ossenberges, sind hauptsächlich Kalkgesteine des Unteren Muschelkalks und zu einem sehr geringen Teil des Mittleren Muschelkalks aufgeschlossen.

Die Gesteinsschichten des Unteren Muschelkalks haben im Allgemeinen eine Gesamtmächtigkeit von etwas mehr als 100 m. Entstanden sind sie durch Ablagerung in einem warmen Flachmeer. Nach dem Vorherrschen eher tonig-sandiger Sedimente in der zu Ende gegangenen Buntsandstein-Zeit sind in der beginnenden Muschelkalk-Zeit Kalkgesteine (Karbonate) bestimmend. Neben insgesamt 3 Lagen wellig-plattiger Kalk-Mergel-Horizonte, den sogenannten Wellenkalken, in denen häufig Spuren grabender Lebewesen (Würmer, Krebse) zu beobachten sind, besteht der Untere Muschelkalk auch aus 3 harten Kalkstein-Horizonten, die z. T. sehr fossilreich sind. Während die Wellenkalk-Lagen nicht genauer differenziert werden, werden die harten Kalksteinbänke unterteilt in Oolith-Zone (älteste Schicht), Terebratel-Zone und Schaumkalk-Zone (jüngste Schicht). Sehr charakteristisch für den Unteren Muschelkalk sind auch die z. T. intensiv gelb gefärbten Kalk-Horizonte (Gelbkalke), die sowohl an der Basis des Unteren Muschelkalkes als auch immer wieder als Zwischenlagen auftreten. Bei diesen Gelbkalken handelt es sich um ehemals dolomitische Kalksteine (Ca-Mg-Karbonate), bei deren Umwandlung (Entdolomitisierung) dreiwertiges Eisen (Fe 3+) gebildet wird, das für die gelben und z. T. braunen Farben der Gesteine verantwortlich ist. Charakteristisch für die Gelbkalke ist auch ihre leichte Löslichkeit (Verkarstungsprozesse), so dass sie oft zahlreiche Hohlräume, Lösungsrinnen und -furchen aufweisen. Da die harten Kalksteinhorizonte sehr gut zur Nutzung als Bau- und Werkstein geeignet sind, sind diese - so auch in diesem Steinbruch - früher oft abgebaut worden, was weitere zahlreiche Steinbrüche der Umgebung belegen. Beispiele für die genannten Schichten lassen sich in diesem Steinbruch gut beobachten. Bei genauerem Hinsehen lassen sich an der Nordwand des Steinbruchs auch Verwerfungslinien (tektonische Störungen) erkennen, an denen die Gesteinsschichten gegeneinander verschoben worden sind . Die Gesteine des Mittleren Muschelkalks, die hauptsächlich aus dolomitischen Kalken und Mergeln und z. T. gipsführenden Tonen bestehen, sind nur an der oberen Steinbruchkante als geringmächtige Auflagerung des Unteren Muschelkalkes aufgeschlossen. Geomorphologisch bildet der Untere Muschelkalk auf Grund seiner verwitterungsresistenteren Schichten (vor allem der 3 Hartkalkhorizonte) Hochflächen bzw. Steilhänge, während die älteren unterlagernden Schichten des Oberen Buntsandsteins und die des jüngeren überlagernden Mittleren Muschelkalkes zu einer Abflachung bzw. zur Bildung von morphologischen Senken führen.

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Kalk-Steinbruch N Ossenfeld

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Details
Organisation

Göttinger Land

Quelle: destination.one

Organisation: Göttinger Land

Zuletzt geändert am 12.10.2024

ID: p_100182117