Historischer Stadtrundgang Dassel

1,3 km
1:00 h
6 m
6 m
166 m
161 m

Spaziergang

Startpunkt

Parkplatz an der Kirche

Zielpunkt

Parkplatz an der Kirche

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Karte

Historischer Stadtrundgang Dassel

37586 Dassel
icon-info Details

1. Der Parkplatz „An der Kirche“ war bis 1972 ein historisches Gebäudeensemble: Er befindet sich auf dem ehemaligen Grundstück des sog. Burgmannshofes, der von 1454 bis 1834 den Herren von Rauschenplat gehörte. Das große Fachwerkgebäude ließen sie 1732 neu errichten. An das Grundstück grenzte zur Neuen Straße hin das 1665 erbaute Diakonatshaus („Capelanei“, s. Erläuterungstafel) und die steinerne „Sieburgsche“ Scheune. Ihr gotischer Torbogen sowie einer der beiden steinernen Torpfosten des Burgmannshofes mit dem Wappen derer von Rauschenplat sind heute in die Stadtmauer integriert. Vorne links des Herrenhauses steht noch die alte Pfarrscheune. Auch ein 1838 erbautes zweistöckiges Schulhaus hat sich bis 1972 auf dem Platz rechts vor dem Herrenhaus befunden.

Verlässt du den Parkplatz rechts neben dem Herrenhaus in Richtung auf die Stadtmauer, so erblickst du rechts einbiegend den Torbogen der „Sieburgschen“ Scheune und den Torpfosten. Wenn du den Torbogen durchschritten hast, gelangst du in den „alten“ Stadtpark, der nach der Einebnung von Wassergraben und Wall im beginnenden 19. Jh. angelegt worden ist.

2. Etwa 20 m links steht vor der Mauer der „Irmingardstein“, ein bedeutendes Zeugnis aus jener Zeit, als Dassel an der Wende vom Sitz der Grafen von Dassel hin zur Gründung der Stadt (1315) im Bistum Hildesheim stand. Dieser für die Region typische Scheibenkreuzstein kündet von einem Unfall und berichtet, dass 1325 Irmingard, die Gattin Ludolfs, des Vorletzten Grafen von Dassel, „von einem Baum fiel“. Eine Tafel an der Mauer erläutert Näheres dazu und auch zum rechts daneben stehenden Schäferstein, Fragment eines weiteren Scheibenkreuzsteines.

Wendest du dich zurück durch den Torbogen, so kannst du nach rechts (in östliche Richtung) einen etwa 200 Meter langen Mauerzug der mittelalterlichen Stadtbefestigung begleiten.

3. Nach 50 Metern  begegnest du gegenüber einem hohen Lindenbaum zwei hübschen verschachtelten Fachwerkhäuschen im Mauerverlauf. Sie enthalten noch Mauerwerk eines Turms der Stadtbefestigung, des Balderturmes. Nach ihm ist die links abzweigende „Ballerstraße“ benannt.

Weiter geht es entlang der Stadtmauer.

4. Zu sehen sind Turmreste (Eine Tafel informiert Sie über die im 14. Jh. entstandenen Befestigungsanlagen), weiter das frisch restaurierte Schäferhaus aus dem beginnenden 19.Jahrhundert.

Folge dem Straßenbogen bis du auf die Bahnhofstraße stößt. Hier gehst du ein paar Meter nach rechts, auf der gegenüberliegenden (linken) Straßenseite siehst du dann den „Teichplatz“ mit den beiden Museen „Blankschmiede“ und Museum „Grafschaft Dassel“. Die Museen befinden sich auf einer Halbinsel, wo der aus der Stadt kommende Mühlengraben in den Spüligbach mündet und ein Mühlteich angelegt ist. Ein Besuch der Museen lohnt sich auf jeden Fall!

5. Das um 1735 errichtete Gebäude der „Blankschmiede“ beherbergt heute ein sehenswertes Technikmuseum, das den Besucher in die Zeit um 1900 versetzt. Es zeigt u.a. die Wasserkunst zum Antrieb eines Schwanzhammers und von Schleifsteinen sowie altes Handwerkzeug.

6. Im hellen Fachwerkgebäude am Ende des Platzes befindet sich das Museum „Grafschaft Dassel“. Es führt die Besucher in die Geschichte der Stadt Dassel ein, es dokumentiert die mittelalterliche Grafschaft Dassel mit den Grafen von Dassel, deren berühmtester Vertreter Rainald von Dassel war. Es erinnert an die traditionsreiche Geschichte der Eisenverarbeitung und der Papierherstellung, die Dassel überregional berühmt gemacht haben.

Vom Teichplatz biegst du gleich nach rechts in die Bahnhofstraße ein und dann nach 50 Metern rechts ab in die Wilhelmstraße, die mit ihrem gekrümmten Verlauf der ehemaligen Stadtmauer folgt.

7. Auf der linken Seite wurde die dichte Bebauung bei der letzten Stadtsanierung geöffnet, sodass die Rückseiten der Grundstücke an der nächsten Parallelstraße sichtbar werden. Auf einem dieser Grundstücke hatte sich im 19.Jh. ein Bethaus der Juden befunden, weshalb die Parallelstraße (Burgstraße) früher Judenstraße hieß. Am Ende der Wilhelmstraße begleitest du den unterirdischen Lauf des verrohrten Mühlengrabens. Sein Rauschen hört man durch die Gullyverschlüsse. Das zweite Haus links der Ausmündung der Wilhelmstraße war einst Standort einer Ölmühle (Mühlenstr. 12).

Nach Überquerung der Mühlenstraße mit ihrem unterirdischen Wasserlauf stoßen Sie auf die Gärtchen der Häuser am Lilienplan.

8. Der dreieckige Platz entstand nach Abriss der Bebauung in den 1970er Jahren. Er setzt sich nach Westen in einen verengten Straßenzug fort. Danach öffnet sich das Gelände mit Baumbepflanzung (Einebnung von Wall und Graben), das links von einem Rest der Stadtmauer begrenzt ist.

9. Rechts, jenseits der Umgehungsstraße, erstrecken sich die Werksanlagen der Eisengießerei Gattermann, einem erfolgreichen Familienbetrieb, der 1927 gegründet worden ist. Eisenguss wurde in Dassel schon seit 1690 betrieben. Die alte Eisenhütte befand sich südöstlich von Dassel am Burgberg. Einst wurde dort das Erz vom Steinberg bei Markoldendorf verhüttet.

Der Mauer auf der linken Seite folgend biegst du nach links in die Ritterstraße ein.

10. Eine Besonderheit stellt das Haus Ritterstraße 3 dar. Das vermutlich im Jahr 1791 erbaute Haus steht unter Denkmalschutz. Es ist das schmalste Haus im Landkreis. Hier hat die Dasseler Familie Weber über viele Generationen eine Klempnerwerkstatt unterhalten. Das Haus ist nur 3,59 m breit, aber über 30 Meter tief.

Der Straßenname weist auf die ehemaligen Anwesen der Herren von Garmissen (Ritterhof) und der Herren von Hake hin. An den Grundstücken befinden sich Erläuterungstafeln. Beide Rittergeschlechter waren im Mittelalter Vasallen der Grafen von Dassel. Die Reste der Grafenburg Hunnesrück sind auf dem Berggipfel (der im Straßenverlauf nach Norden schauend erkennbar ist) erhalten geblieben, ein lohnender Ausflug.

Von der „Ritterstraße“ biegst du nach links in die „Poststraße“ ein. Du folgst zugleich wieder dem unterirdischen Verlauf des Mühlengrabens.

11. Zur Rechten ragen die hohen Bauten am Kirchplatz auf. Das Haus mit der Krangaube war wohl ein Handelshaus. Dann folgen das ehemalige Badehaus und das einstige Brauhaus. Nach rechts einbiegend stößt du auf die erweiterte Straße, „Marktplatz“ genannt. Gegenüber dem ehemaligen Brauhaus blickst du wieder in die Mühlenstraße und an deren Ecke auf das älteste noch erhaltene Steinhaus der Stadt, die Stadtmühle. Sie wurde bereits 1588 in Betrieb genommen (Erläuterungstafel).

12. Auf der rechten Seite des Marktplatzes beherrscht das Gebäude des so genannten Ratskellers mit seinen Freitreppen das Straßenbild. Er wurde 1817 nach Abriss des alten Rathauses von 1674 hier erbaut. Seine Besonderheit ist der historische Saal, in dem Feste veranstaltet werden und Theateraufführungen stattfinden können.

13. Im Ratskeller ist Wilhelm Busch gern eingekehrt, als er sich mehrmals im Jahre 1858  mit dem "Klub" zu gemeinsamen Theateraufführungen im ersten Stock links von der heutigen Sollingapotheke traf. Eine Gedenktafel am Haus weist auf das Wirken von W. Busch in Dassel hin. Wusstest du, dass die Dasseler Ortschaft Lüthorst die zweite Heimat von Wilhelm Busch war? Hier hat er von 1846 – 1897 bei seinem Onkel gewohnt. Heute erinnert das Wilhelm-Busch-Zimmer in Lüthorst an sein Leben und Wirken. Das Wilhelm-Busch-Zimmer befindet sich neben dem Kindergarten Lüthorst aus Richtung Dassel kommend.

Wenn du deinen Weg rechts um den Kirchhügel fortsetzt, stößt du auf die Laurentiuskirche.

14. Der dreischiffige gotische Hallenbau von 1447 lehnt sich an einen offensichtlich älteren, festungsartigen Turm mit dicken Mauern. Ähnlich wie bei anderen Kirchen in Südniedersachsen und in Ostwestfalen bildete er im Mittelalter eine sichere Zuflucht für die Bürger. Noch bis 1966 gehörte er der Stadt Dassel. Näheres und auch der Hinweis auf die einzigartige Bemalung im Kirchenraum finden sich auf einer Tafel rechts neben dem Südportal. Der Schlüssel zur Kirchenbesichtigung ist im gegenüber liegenden evangelischen Pfarramt im Gebäude Nr. 16 erhältlich (Öffnungszeiten siehe Info-Kasten an der Kirche).

Das Weltgerichtsbild in der St. Laurentiuskirche

Das Besondere an diesem großen Gemälde ist, dass -im Gegensatz zu vielen anderen Bildern zu diesem Thema- hier zeitgenössische Figuren abgebildet sind. Mit Blick auf die Konfessionsproblematik jener Zeit und auf die historische Abrechnung mit Zeitgenossen des 16. Jahrhunderts stellt das Dasseler Weltgerichtsbild somit im Vergleich mit anderen Gemälden zu diesem Thema ein besonderes kunstgeschichtliches Denkmal im norddeutschen Raum dar.

 

Schön, dass du dir die Zeit genommen hast. Wir hoffen, der Stadtrundgang hat Ihnen gefallen. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns Ihre Meinung mitteilen:

Stadtverwaltung Dassel, Südstraße 1, 37586 Dassel

E-Mail: buergermeister@stadt-dassel.de

Telefon: 05564 20233

 

 

 

Von Holzminden über die B 497 bis Neuhaus, dann weiter auf der L 549 und abbiegen auf den Nonnensteg (K 531). Von dort in den Ziegenanger und zur Badeanstalt abbiegen. Von Uslar über die L 548 bis Dassel. Aus Richtung Einbeck über die L 580, dann auf die K 531.

Parkplatz an der Kirche

Mit dem Zug bis Einbeck Salzderhelden, dann weiter mit der Busline 230 zum ZOB Einbeck und von dort mit der Busline 250/252 zur Haltestelle Dassel Rathaus.

Parkplatz an der Kirche

Parkplatz an der Kirche

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Solling-Vogler-Region im Weserbergland e. V.

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