Wanderparkplatz Alfsee, Riester Straße, 49594 Alfhausen
Wanderparkplatz Alfsee, Riester Straße, 49594 Alfhausen
Sonne, blauer Himmel, leichte Brise ...
Vor uns liegt eine weite, von Dämmen gesäumte Wasserfläche. Direkt bei unserer Ankunft überkommt uns Küstenfeeling. Eine solche Landschaft würde man hier gar nicht erwarten. Tief durchatmen und los …
Hier sind die Vögel die Stars
Beim Verlassen des Wanderparkplatzes können wir uns auf Infotafeln einen ersten Überblick verschaffen. Auch wenn innerhalb des Ferien- und Erlebnisparks Wohl und Erholung der Menschen im Vordergrund stehen, sind am Alfsee selbst die Vögel die Stars! Haupt- und Reservebecken sind als EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Der Alfsee gehört somit zum europaweiten Schutzgebietsnetzwerk „NATURA 2000“.
Wir folgen der Route im Uhrzeigersinn. Zunächst geht es ein Stück am Hauptbecken entlang, bevor wir im weiteren Verlauf das Reservebecken umrunden. Dass es sich hierbei um ein technisches Bauwerk handelt, ist unschwer zu erkennen. Eine vom Menschen geordnete, schnörkellose Landschaft, die aber trotzdem ihren Reiz hat. Die weite Wasserfläche liegt in leichten Wellen, es glitzert und plätschert leicht. Schon bald können wir auf der Wasserfläche und am Ufer erste Vögel entdecken. Übrigens: Ab hier gilt Rücksichtnahme. Um die Vögel nicht zu stören, ist es wichtig, auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben. Kleine Infotafeln erläutern dazu Näheres. Für eine störungsfreie Beobachtung lohnt es sich, ein Fernglas dabei zu haben. Wer hat, packt auch ein Vogelbestimmungsbuch in den Rucksack.
Mehrfach werden wir im Laufe unserer Tour in den Boden eingelassene Gitter passieren. Es sind Schafgitter, die verhindern, dass die auf den Dämmen weidenden Schafe ausbüxen. Die Schafe halten hier nicht nur den Bewuchs in Schach, gleichzeitig düngen sie das Grün durch ihren Kot und sorgen zusätzlich durch ihre kleinen Klauen dafür, dass die Dämme stabilisiert werden, indem sie den Boden verdichten und Wühltiere vertreiben.
Ein ausgeklügeltes technisches Bauwerk
Je mehr wir uns vom Wanderparkplatz entfernen, desto mehr erinnert auch die Geräuschkulisse an die Küste. Und unsere Ohren täuschen uns nicht, denn tatsächlich begegnen uns hier viele Vögel, die wir vielleicht von unserem letzten Besuch des Wattenmeers kennen. Wir passieren das Ausgleichsbauwerk. Hier, am nördlichen Ende des Hauptbeckens, wird der Wasserstand des Alfsees reguliert. Im Falle eines Hochwassers wird ein Großteil des Hasewassers in das Becken geleitet: Bis zu 13 Millionen Kubikmeter können hier gespeichert werden, weitere 8 Millionen Kubikmeter zusätzlich passen in das Reservebecken jenseits der Straße. Wenn sich die Hochwassersituation entspannt hat, wird das Wasser kontrolliert in das Reservebecken abgelassen und wieder der Hase zugeführt.
Wir verlassen das Hauptbecken und folgen dem Weg weiter geradeaus, dann rechts, um durch einen kleinen Tunnel die Riester Straße zu unterqueren. Begleitet werden wir dabei von der Ueffelner Aue, einem kleinen, glitzernden Bach. Einst floss er dort, wo heute Haupt- und Reservebecken liegen. Im Zuge der Bauarbeiten wurde er verlegt und fließt seither um die Stauanlage herum. Dass es sich um ein künstliches Bett handelt, ist heute kaum noch zu erkennen: Die Ufer sind wunderbar bewachsen, Wasserpflanzen winden sich in der Strömung, ein munteres Plätschern liegt in der Luft und Gebänderte Prachtlibellen schwirren umher.
Wer Zeit mitgebracht hat, macht einen etwa 700 Meter langen Abstecher zur Biologischen Station Haseniederung. Dazu folgen wir einfach dem Weg links herum weiter am Hauptbecken entlang und biegen – der Ausschilderung folgend – nach etwa 600 Metern rechts ab. Der herrlich verwunschen-idyllische Naturgarten mit dem ehemaligen Backhaus ist ein wahres Kleinod und lädt zum Picknicken und Verweilen ein. Er ist jederzeit frei zugänglich.
Ein reich gedeckter Tisch im Auenland
Auf der anderen Straßenseite sieht es ganz anders aus. Innerhalb der Dämme liegt eine mosaikartige Landschaft aus Wiesen, kleinen Wäldchen, Gehölzen und flachen Seen. Wir stehen am Rande des Reservebeckens. Ab hier wird ein Verlaufen praktisch unmöglich, denn wir umrunden das Becken auf der Dammkrone. Munteres Vogelgezwitscher ringsum, es duftet nach Heu: Innerhalb des Beckens wird gerade gewendet. Aus der Höhe des Dammes haben wir einen guten Einblick. Hier hat sich eine Auenlandschaft mit den typischen Tier- und Pflanzenarten entwickelt, in der vor allem Zugvögel rasten können und ein reichhaltiges Nahrungsangebot finden.
Wenn wir das Auslaufbauwerk erreichen, haben wir gut ein Drittel des Reservebeckens umrundet. Hier wird das Wasser aus der Speicheranlage wieder kontrolliert der Hase zugeführt. Kurz dahinter öffnet sich die Landschaft und gibt den Blick auf die offenen Flächen des Reservebeckens frei. In den feuchten Wiesen erstrecken sich mehrere Wasserflächen, die je nach Wasserregulierung unterschiedlich groß sein können. Diese künstlich geschaffenen Aubereiche sind ein Paradies für Wat-, Schreit- und Entenvögel. Immer wieder lassen sich Grau-, Silberreiher und Weißstörche entdecken. Besonders im Winter sammeln sich auf den überstauten Flächen gründelnde Enten, Gänse und Schwäne. Wir treffen auf eine Herde Schwarzkopfschafe. Tierische Landschaftspfleger bei der Arbeit! Unsere geballte Aufmerksamkeit ziehen die kleinen, zuckersüßen Lämmer auf sich.
Mit dem Erreichen der Riester Straße verlassen wir den Damm nach links. Eigentlich würde uns der TERRA.track nun wieder durch die Unterführung auf die andere Straßenseite bringen. Wir machen aber noch einen kurzen, lohnenswerten Abstecher geradeaus. Hier liegt in nur wenigen Metern Entfernung eine von Büschen und Bäumen gesäumte Beobachtungshütte, von der wir einen letzten ausgiebigen Blick in das Reservebecken werfen können. Einen tollen Service liefert dabei die Biologische Station Haseniederung: Außen an der Hütte ist ein QR-Code angebracht. Wer ihn einscannt, bekommt – sortiert nach Jahreszeiten – Porträts der vorkommenden Vogelarten präsentiert.
Nun geht es das kurze Stück zurück, durch die Unterführung hindurch und rechts herum am unteren Deichfuß zurück zum Wanderparkplatz.
Besuchen Sie das Naturschutz- und Bildungszentrum Alfsee! Es beherbergt eine 400 m² große, interaktive Ausstellung, die sich an Touristen, Einheimische, Schulklassen sowie Gruppen und Vereine richtet. Hier nimmt ein Schwarm von Wildgänsen die Besucher mit auf die Reise in die spannende Welt der Wasservögel und in die Region des Alfsees. Ein begleitendes umweltpädagogisches Programm richtet sich an Kinder und Jugendliche.
Am Bootshafen 2
49597 Rieste
Telefon (05464) 978900-0
info@nbz-alfsee.de
www.nbz-alfsee.de
Wanderparkplatz Alfsee, Riester Straße, 49594 Alfhausen
Die Broschüre TERRA.natura: Reges Treiben und Getümmel zum EU-Vogelschutzgebiet Alfsee kann für 0,50 € Schutzgebühr beim Natur- und Geopark TERRA.vita HIER bestellt werden.
Winterwandern: Die Wege lassen sich gerade im Winterhalbjahr gut begehen, wenn andere Wege matschig sind. Dann ist es auch vogelmäßig besonders interessant.
Wanderparkplatz Alfsee, Riester Straße, 49594 Alfhausen
Wanderparkplatz Alfsee, Riester Straße, 49594 Alfhausen
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Natur- und Geopark TERRA.vita
Quelle: Melanie Schnieders destination.one
Organisation: Natur- und Geopark TERRA.vita
Zuletzt geändert am 03.02.2025
ID: t_100279961