Bernshausen

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Oberdorfstraße 4, 37136 Seeburg

Kulturzentrum

Bernshausen Der Ortsteil Bernshausen der Gemeinde Seeburg hat ca. 535 Einwohner und liegt an der Ostseite des Seeburger Sees. Die Gemarkung umfasst 5,39 qkm. Geschichte: Einige Fundstücke aus der Gemarkung Bernshausen belegen eine Besiedlung des Raumes schon in der Jungsteinzeit. Allerdings lässt sich keine kontinuierliche Besiedlung belegen. Wie die Ausgrabungen der Kreisdenkmalpflege ergeben haben, wurde vermutlich im 7. Jhdt. eine sogenannte Fluchtburg etwa 400 m südlich des heutigen Aueauslaufes angelegt. Diese Anlage hat wohl bis ins 12. Jhdt. bestanden. Die erste urkundliche Erwähnung fällt in die Zeit von 836 bis 845. Das Corveyer Güterverzeichnis in einer Abschrift aus dem Jahr 1476 belegt eine Schenkung an das Kloster Corvev in dem genannten Zeitraum. Zur Jahrtausendwende ist ein Adelshof in Bernshausen bezeugt: Im Jahr 10 13 schenkte Kaiser Heinrich 11. den Hof in Bernshuson dem Bistum Paderborn. Von 1250 bis in das 15. Jhdt. treten in verschiedenen Urkunden die Mitglieder der ortsansässigen Adelsfamilie, die Ritter von Bernshausen in Erscheinung. Diese Ritter standen in einem Lehnsverhältnis zu den Grafen von Lauterberg, die am Ort zahlreichen Besitz hatten. In dieser Zeit bestand auch eine von der Kreisdenkmalpflege ergrabene Niederungsburg südlich der Aue. Ab 1237 wird das Bernshäuser Landgericht erwähnt; es umfasste etwa zehn Dörfer und Wüstungen im nördlichen Eichsfeld und genoss offensichtlich hohes Ansehen beim Adel, wie mehrere urkundliche Erwähnungen belegen. Das Bernshäuser Wappen wird 1423 erstmals erwähnt: Der Duderstädter Ratsherr Werner von Bernshausen führt im Wappenschild drei Rosen auf einem rechtsgerichteten Schrägbalken. Eine zunehmend bedeutende Rolle spielte seit dem 14. Jhdt. das Erzbistum Mainz. Nach anfänglichen Anteilen an der Seefischerei und dem Gericht kam nun auch Grundbesitz hinzu, der ab 1454 in Form eines grundherrschaftlichen Haupthofes verwaltet wurde. Mit dem ausklingenden Mittelalter verlor Bernshausen zunehmend seine Bedeutung. Spätestens seit Beginn des 15. Jhdts. gehörte Bernshausen zum Amt Gieboldehausen, ab 1885 zum Landkreis Duderstadt. Heute ist Bernshausen Ortsteil der Gemeinde Seeburg innerhalb der Samtgemeinde Radolfshausen. In den Jahren 1438 und 1626 wurde Bernshausen im Rahmen von Kriegshandlungen zerstört; 1897 zerstörte ein Großfeuer Teile des Ortes. Zur Gemarkung Bernshausen gehört der größere Teil des Seeburger Sees früher eine wichtige Einnahmequelle durch Fischerei und andere Nutzungen, heute Naturschutz und Naherholungsgebiet. Bernshausen ist eines der archäologisch am besten erforschten Dörfer in Niedersachsen. Bau und Naturdenkmale: Kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul, Alter Kirchplatz mit Mauereinfriedung (Oberdorfstr.). Ehemaliges Pfarrhaus (Oberdorfstr. 21); Hofanlagen (Oberdorfstr. 22, 24). Wegemal (Göttinger Str. 13a). Seeburger See, Lutteranger. Literatur: Wolpers,G.: 1100 Jahre Bernshausen. Neuauflage Duderstadt 1985. Siebert, B.: Bernshausen. Zur neuesten Geschichte des ältesten Dorfes des Untereichsfeldes 1936-1986. Bernshausen 1986. Gemeinde Seeburg (Hrsg.): 1150 Jahre Bernshausen. Festschrift 1986. Grote, K.: Bernshausen, Archäologie und Geschichte eines mittelalterlichen Zentralortes am Seeburger See, Bonn 2003.

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