Zwischen Rosdorf und Göttingen befinden sich mehrere ehemalige Tongruben, die über viele Jahre Ton zur Ziegelproduktion geliefert haben. Bei diesem Vorkommen handelt sich um schwarzgraue, leicht kalkhaltige Tone die im Unteren Jura abgelagert wurden.
Im Lias (Unterer Jura - vor 195 bis 175 Millionen Jahren) war das Gebiet um Göttingen von einem Meer mit einer reichen Lebenswelt bedeckt. In den tonigen Ablagerungen dieser Zeit finden sich daher viele Fossilien (Muscheln, Schnecken, Schwämme, Seelilien, Fische). In den Tongruben nördlich von Rosdorf sind die Angulatenschichten des Unteren Lias aufgeschlossen. Diese Ablagerungen bestehen aus ca. 20 m mächtigen schwarzgrauen, kalkhaltigen Tonen und 2 bis 3 m mächtigen grauen, kalkigen Sandsteinen mit dem Cephalopoden (Kopffüßer) Schlotheimia angulata als Zonenfossil. Die grauen, kalkigen Sandsteine nehmen gelbbraune Farben an, wenn sie der Verwitterung unterliegen. Über den Lias-Tonen liegen eiszeitliche Löss-Ablagerungen, die von kieshaltigen Rinnen durchzogen werden. Die kieshaltigen Rinnen wurden von großen schmelzwasserführenden Flüssen in der letzten Kaltzeit (Würm) angelegt. Die Tone dieser Angulatenschichten wurden früher von den Ziegeleien Hente & Spieß und Meurer abgebaut und zur Herstellung von Ziegeln verwendet. Die Ziegelei Hente & Spieß hat 1984 ihren Betrieb eingestellt. Die Ziegelei Meurer ihren im Jahr 2000 – nach 111-jährigem Bestehen.