Adam- und Eva Haus

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Stummrigestraße 27, 37671 Höxter
Ausflugsziele Architektur, Infrastruktur, Kultur sonstige Fachwerkhaus

Beim 1571 von dem Getreidehändler M. Molner erbauten Adam- und Eva-Haus handelt es sich sicherlich um eines der prächtigsten, aber auch ungewöhnlichsten Fachwerkhäuser aus der Weserrenaissance in Höxter. Die Größe des Gebäudes und die aufwendige Gestaltung der Fassade weisen auf den damaligen Wohlstand des Erbauers hin.

Das Gebäude erhielt seinen Namen aufgrund der Darstellung des Sündenfalls auf dem rechten Eckständer. Neben den vertrauten dekorativen Elementen der Weserrenaissance wie Fächerrosetten, Perlschnurornamenten und Neidmasken an Giebel-und Traufenseite fällt jedoch besonders die einzigartige Bilddarstellung an der Front des Hauses auf. Die figürlichen Darstellungen sind unschwer als biblische zu entziffern. Von rechts nach links wird die christliche Heilslehre von der Erbsünde, dargestellt als Adam und Eva unter dem Apfelbaum, bis zur Erlösung mit dem wiederauferstandenen Jesus Christus als Gärtner, gezeigt. Damit hebt sich die Fassade von den meisten anderen Fachwerkhäusern in Höxter ab, die vorwiegend mit biblischen Sprüchen geschmückt sind. Am Adam- und Eva-Haus wurde eine vorreformatorische Tradition belebt, die sich der Sprache durch das Bild bediente und mit der nicht lesekundige Bürger über die biblische Geschichte aufgeklärt wurden. Mit der Reformation, die 1533 in Höxter Einzug nahm, wurden Bilder jedoch grundsätzlich abgelehnt, teilweise sogar zerstört und man benutzte originale Bibeltexte zur Belehrung und Erbauung. Zum Zeitpunkt der Erstellung im Jahr 1571, also fast vier Jahrzehnte nachdem die Reformation in Höxter Einzug gehalten hatte, folgte der Erbauer damit einer - für die damalige Zeit vermutlich provokanten - katholischen Bildtradition.

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Adam- und Eva Haus

Stummrigestraße 27, 37671 Höxter
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Organisation

Weserbergland Tourismus e.V.

Quelle: destination.one

Organisation: Weserbergland Tourismus e.V.

Zuletzt geändert am 23.02.2025

ID: p_100161291