St. Matthäus

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Kohlbrink 4, 49324 Melle
Kirchen Audioguide

St. Matthäus bestehend aus den Gemeindeteilen in St. Annen, Riemsloh, Buer, Sondermühlen und Melle.

Geschichte:

  • Nach der Bistumsgründung um 780, galt die Kirche als eine der zehn Gau- oder Kaplaneikirchen zwischen Friesland und Teutoburger Wald. Vorgänger war eine der vier Taufkirchen des Bistums Osnabrück, welche um 800 gegründet wurde. Sie gilt als Urpfarrei und heutige Hauptkirche des Grönegaus (südöstliches OSL bzw. Bistum).
  • Mit Einführung der Reformation in Melle 1545 wurde St. Matthäus lutherisch. Während des Dreißigjährigen Krieges wechselte die Konfession mit den Bischöfen und nach dem Krieg besaß jede Konfession eine eigene Kirche. 1651 kam es zur Trennung und Teilung des Kirchenvermögens. Die Kirche ging an die Katholiken, trotz wesentlich geringerer Mitgliederzahlen. Die evangelische Kirche St. Petri steht in enger Nachbarschaft zu St. Matthäus. Dadurch kam es zur Errichtung eines „Querhauses“ zwischen den beiden Kirchen, um den katholischen Gottesdienst vor den störenden lauten Gemeindegesängen der Lutheraner zu schützen.



Geschichten / Legenden:
  • „Todesangstbruderschaft“:
  • Hierbei handelt es sich um einen katholischen Verein mit dem Ziel, sich mit dem Leiden Christi und „den letzten Dingen des Menschen“ - also dem eigenen Sterben – zu beschäftigen.
  • Kirchturmuhr:
  • Die Kirchturmuhr wurde 1649 zuerst erwähnt, ist aber wohl wesentlich älter. 1671 trat die sog. „Recessus Mellensis“ in Kraft. Dabei handelt es sich um Regelungen zwischen Katholiken und Lutheranern in Melle nach Dreißigjährigem Krieg, wobei es auch um Finanzielles ging. Darin stand festgeschrieben, dass die Uhr weiterhin von der gesamten Einwohnerschaft, trotz zweier Konfessionen unterhalten werden soll, also unter städtischer Trägerschaft. Mitte des 19. Jh. kam es zu Unstimmigkeiten, daher stand die Uhr 20 Jahre still. 1874 kam es zur Aufhebung des Recessus Mellensis, aber die Pflicht galt weiter. Erst in den 1940er Jahren kam Antrag auf Änderung, da die Bedeutung der Uhr längst nachgelassen hatte, zudem war mittlerweile die Rathausuhr vorhanden. Nachdem 1959 der gute Zustand der Uhr bestätigt wurde, nahm die Kirche die Uhr als Geschenk an und somit gingen alle Rechte und Pflichten an der ehemaligen „Stadtuhr“ nach fast 300 Jahren auf die Kirchengemeinde über.
  • Petruskopf:
  • Am Weg zwischen Rathaus und Kirche ragt ein schmaler Stein aus der Sakristeiwand, der früher eine Relieffigur schützte, wahrscheinlich Petrus. Der Kopf ist die älteste menschliche Darstellung im Grönegau und stammt evtl. sogar aus dem 11. Jh. Er galt als ein Wahrzeichen von Melle; weil unbekannt aus der Wand gerissen. Seit 1918 im neu gegründeten Diözesanmuseum in Osnabrück (durch ehem. Leiter Christian Dolfen dorthin, absichtlich?), wurde aber vergessen und erst zufällig dort beim Abräumen von Bombenschutt wieder gefunden.
  • tatue der Madonna:
  • Die Holzstatue aus dem späten 15. Jh. erfreut sich in der Kirche großer Beliebtheit. 1962 wurde sie von Unbekannten gestohlen und erst nach einigen Monaten von einem Mann in einem Waldstück in Bayern entdeckt.
  • Querhaus zwischen den Kirchen als Schallschutz: s. Geschichte


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Quelle: Tourismusgesellschaft Osnabrücker Land mbH destination.one

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Zuletzt geändert am 05.05.2025

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