Kirschmuttergarten

Die Hagener Kirschenschatztruhe als dezentraler Genbankstandort

Die Genbanken in Deutschland sind zuständig für die Erhaltung und Nutzbarmachung einer sehr großen Vielfalt an Sorten landwirtschaftlicher und gärtnerischer Kulturpflanzen. Um die Erhaltung obstgenetischer Ressourcen in Deutschland langfristig und effizient zu sichern und deren Verfügbarkeit für verschiedenste Zwecke gewährleisten zu können, wird gegenwärtig die Deutsche Genbank Obst aufgebaut. Die DGO ist ein nationales Netzwerk von Bundes- und Landeseinrichtungen sowie nichtstaatlichen Organisationen, das dezentral aufgebaut ist. Verantwortlich für die zentrale Koordination der vielfältigen Aktivitäten zur Sammlung von Obstarten und -sorten ist das Institut für Züchtungsforschung

Hagen a.T.W. ist seit 2007 als einer von 6 anerkannten Erhaltungsstandorten für die Süßkirsche in Deutschland Teil dieses Netzwerkes.

Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner hat am 15. Januar 2009 auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin die Internetseite der Deutschen Genbank Obst offiziell freigeschaltet. Damit haben jetzt alle Interessierten die Möglichkeit, sich über die in dem Genbanknetzwerk befindlichen Sorten zu informieren. Derzeit finden sich Daten zu Apfel, Birne, Süß- und Sauerkirsche, Pflaume und Beerenobst in der Datenbank. Weitere Arten und Netzwerke werden folgen.

Seit dem Jahr 2004 werden am Jägerberg jeden Herbst unter Anleitung der AG Natur und Umwelt e.V. und unter tatkräftiger Mithilfe vieler Hagener Bürger junge Kirschbäume gepflanzt. Es handelt sich um eine große Anzahl alter Kirschsorten, die vom Pomologen Dr. Norbert Clement über Jahre gesammelt und gesichert wurden. Nun finden sie in Hagen eine neue Heimat.

Von März 2004 bis Februar 2006 führte dem Lehrstuhl für Obstbau und Obstverwertung der Fachhochschule Osnabrück in Zusammenarbeit mit dem Pomologen-Verein e.V., der Gemeinde Hagen, dem Touristikverein Hagen und dem Convivium Osnabrück von Slow Food Deutschland e.V. ein Forschungsprojekt zur Indentifikation der in Hagen existierenden Sortenvielfalt durch. Dieses Projekt wurde gefördert durch das Land Niedersachsen. Die Ergebnisse dieser Vorarbeiten waren so überzeugend, dass ein sich thematisch anschließendes Modellvorhaben beantragt und Anfang 2007 genehmigt wurde.

Das Projekt "Erhaltung der Süßkirschen-sortenbestände in Hagen a.T.W. und Witzenhausen" wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gefördert.

Das Modellvorhaben wurde in Kooperation mit der Kirschenstadt Witzenhausen durchgeführt. Wissenschaftlich betreut wurde es durch den Lehrstuhl für Obstbau und Obstverwertung der Fachhochschule Osnabrück.


Quelle:

Tourismusgesellschaft Osnabrücker Land mbH

destination.one

Organisation:

Tourismusgesellschaft Osnabrücker Land mbH

Zuletzt geändert am 01.08.2023

ID: a_4631